Kunst im Salzkammergut
Bräuwiese hat Eva Schlegel ihre Kunst genannt. © Eva Schlegel_2MVD

Servus im herbstlichen Salzkammergut – Kulturhauptstadt 2024

Entdecken Sie die Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 in ihrer ganzen Vielfalt. Historische Stätten, spektakuläre Ausstellungen und atemberaubende Landschaften erwarten Sie. Tauchen Sie ein in die Welt der Kunst, Kultur und Natur, und genießen Sie ein unvergessliches Wochenende im herbstlichen Salzkammergut.

Picture of Erstellt von: Elsa-Maria Honecker
Erstellt von: Elsa-Maria Honecker

Die diesjährige europäische Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 ist ein Unikum, denn sie vereint 23 Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark. Als Bannerstadt wurde Bad Ischl auserkoren, das sich perfekt für ein Kultur-Wochenende im Herbst anbietet. Eine Runde Golf und ein kurzer Abstecher in die Hauptstadt Linz zum internationalen Bruckner-Fest waren dabei willkommene Zugaben.

Sommerfrische 2.0 im Salzkammergut Kulturhauptstadt 2024

Berühmt wurde das Salzkammergut schon vor 1000en Jahren wegen des Salzabbaus, der eigentlich in Hallstadt begann. Danach wurde es zum Synonym für die Habsburger Sommerfrische, mit Bad Ischl als bevorzugte Logis. Abseits von allem K & K Trubel hat das Salzkammergut Kulturhauptstadt 2024 aber noch so viel mehr zu bieten: Hier gibt es Städte und Landschaften, die so traumhaft schön sind, als wären sie künstliche Gebilde einer Filmszene. Wer erinnert sich nicht an die schon kultigen Filme „Sissy“, „Im Weissen Rössl am Wolfgangsee“, „Schlosshotel Orth“ oder „The Sound of Music“, für die hier die Klappe fiel? Kunst, Kultur und Kulinarik befinden sich auf allerhöchstem Niveau und der Tourismus, erwachsen aus der im 19. Jahrhundert gepflegten Sommerfrische, ist eine der wichtigsten Komponenten hier. Zudem macht es der Klimawandel nunmehr möglich, das Salzkammergut bis lange in den Herbst hinein spätsommerlich zu genießen. Als Kulturhauptstadt möchte man nun verstärkt seine historischen Wurzeln mit zeitgenössischer Kunst und Kultur ein wenig aufpeppen, um auch international auf sich aufmerksam zu machen.

Gelbes historisches Gebäude im Salzkammergut, das vor nebelverhangenen, bewaldeten Bergen steht. Das herbstliche Laub und die dichte Bewaldung rahmen die Szenerie ein.
Ein ehemaliges Salzamt in Hallstatt im Salzkammergut, umgeben von nebelverhangenen Bergen und herbstlich gefärbten Wäldern – ein eindrucksvolles Kulturdenkmal. © Marktgemeinde Hallstatt

Kulturelle Highlights 2024 in Bad Ischl

Zu den thematischen Schwerpunkten des Jahres 2024 gehört hier die „Reise der Bilder“ – eine Ausstellungsreihe zum Thema des Kunstraubs durch die Nationalsozialisten, an der das Linzer „Lentos“ Museum federführend beteiligt ist. Auch der mit Bad Ischl oft verbundenen „Kaiserseligkeit“ ist mit „kritisch&kontrovers“ ein großes Ausstellungsprojekt gewidmet und setzt einen Kontrapunkt zu Sisi-Kitsch und K & K-Nostalgie – obwohl gerade im August wieder die „Kaisertage“ stattfinden. Der historisch wichtige Salzabbau und Salzhandel wird in der Hauptausstellung „Sudhaus – Kunst mit Salz & Wasser“ hier im Sudhaus thematisiert und befasst sich mit den lebenswichtigen Elementen Salz und Wasser. Ein künstlerisches Highlight bietet der chinesische Konzeptkünstler und Kurator Ai Weiwei mit seiner Ausstellung im Marmorschlössl im Kaiserpark.

Auf den Spuren Kaiser Franz Josephs im Salzkammergut 2024

Kaiser Franz Joseph I. bescherte der Stadt durch seine Sommerresidenz eine kulturelle Blütezeit, die sich bis heute durch traditionelle Festivitäten immer wieder auffrischen lässt. Was man nicht versäumen sollte und historisch interessant ist, ist die Kaiservilla im Biedermeierstil. Sie liegt auf einem Hügel im dazugehörenden Park und kann im Rahmen einer Führung auch von innen besichtigen werden. Dabei erklärt sich auch die politische Bedeutung, denn hier wurde die Kriegserklärung gegen Serbien verfasst. Zahlreiche persönliche Gegenstände aus dem Privatbesitz Franz Josephs und Elisabeths, die innerhalb der Familie vererbt wurden, runden das authentische Bild ab. Die Kaiservilla ging nach dem Tod Franz Josephs an seine jüngste Tochter Marie Valerie über, deren Nachkommen sie bis heute besitzen.

Mann und Frau auf einer Parkbank im Kurpark in Bad Ischl, hinter ihnen das historische Kongress- und Theaterhaus.
Rast auf einer Parkbank im Kurpark in Bad Ischl. © Foto Oberösterreich Tourismus/Bad Ischl/Robert Josipovic

Bad Ischl und seine Gärten – Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024

Zum Image als malerischer Kurort zählen zweifelsohne die vielen Parks und Gärten, die auch bei der Landesgartenschau 2015 im Fokus standen. Dabei wurde der Sisi-Park komplett neugestaltet und gehört heute zu den Highlights eines Besuchs hier. In der Sarajevo-Allee fanden wir witzige Porträts von Senioren, die man gesehen haben muss. Auch das Stadtzentrum ist ein Treffpunkt von Jung und Alt, denn mittig gibt es die Schirmbar des k.u.k. Hofbeisel, die abends mit Live-Musik lockt. Gleich um die Ecke dann das Café Zauner, eine Institution in Sachen österreichischer Mehlspeisen und ebenso mit historischem Hintergrund. Den „Zauner“ gibt es hier gleich noch einmal – auf der Esplanade am Kaltenbach. Schließlich kommt man am Kongress-und Theaterhaus nicht vorbei, ein ehemaliges Ballhaus für das Kaiserpaar und heutiges Veranstaltungsgebäude mit kaiserlichem Flair. Ebenso Palast artig stellt sich auch jetzt noch die Lehár-Villa vor: In seiner Sommerresidenz komponierte Franz Lehár seine berühmten Operetten, wie „die lustige Witwe“ oder „das Land des Lächelns“.

Historisch Wandern & Wohnen in der Kulturhauptstadt Salzkammergut

Der Bruder Kaisers Franz Josephs, der Erzherzog Johann war ein bekennender Naturmensch, mit Hang zur lokalen Weiblichkeit. Wann und wo er nur konnte, war er in den Bergen rund um Bad Ischl unterwegs – so auch auf der Katrin, die man bequem auch per Gondel erreicht. Der Hausberg von Bad Ischl auf über 1400 Metern bietet von oben eine gigantische Weitsicht auf das Salzkammergut und die Seen, auf den Dachstein und natürlich auf Bad Ischl als buntes Städtchen dazwischen. Je nach Jahreszeit eignet sich dieses Gebiet zum Wandern, Schneeschuhlaufen oder Schlittenfahren – immer mit einem phänomenalen Panoramablick inklusive.

Auf diesem Bild sieht man drei Damen, die eine Rast auf einer Bank während einer Wanderung machen mit dem Blick auf den Gosaukamm
Rast auf einer Bank bei Wanderung mit Blick auf den Dachstein.
© the.adventure.bakery/Philipp Reiter

Umgekehrt sieht man auch die „Katrin“ vom „Goldenen Ochs“ aus, einem der historischen Hotels im Stadtzentrum – urkundlich schon 1791 als Metzgerei und Gasthof erwähnt. Heute erstrahlt der „Goldene Ochs“ als 4-Sterne-Boutique Hotel direkt an der Brücke der Traun und 5 Gehminuten von der Stadtmitte entfernt. Unter dem Motto „pritscheln, plauschen und Spompanadeln seit 1791“ ist das Hotel heute Anlaufstelle für ein internationales Publikum – gerade jetzt, wo Bad Ischl als Mekka der Kunstszene gilt. Ob diese allerdings mit dem Wort „Spompanadeln“ was anfangen können, bleibt dahingestellt, aber „Faxen machen“ kann man auch gut und gerne heute noch. Die teils neu renovierten Zimmer und Suiten verteilen sich auf das Haupthaus mit Garten- oder Bergblick und auf die Traunvilla mit Blick auf den Fluss und die Stadt. Alle im Boutique-Stil mit farblich abgestimmten Stoffen, Parkettböden und Kunst an den Wänden. Zwischen dem historischen Haupthaus mit holzgetäfelter „Leharstube“, dem Wellnessbereich mit Garten, der stylischen Bar, dem sonnigen, Glas überdachten Frühstücksraum und der Traunvilla befindet sich der Gastgarten direkt am Fluss. Besonders abends ein Treffpunkt für Romantiker und Liebhaber österreichischer Küche.

Golfplatz Salzkammergut – Historisches Spiel mit Aussicht

Der über 90 Jahre alte Golfplatz „Salzkammergut“ hat ebenso ereignisreiche Jahre hinter sich, wie die Stadt Bad Ischl selbst. So kann er seit dem Jahr 1933 auf eine illustre Gästeliste, von Zaren, Königen und sogar Maharadjas zurückblicken, die alle das phänomenale Bergpanorama rundum schätzten. Auch heute noch genießt man das Spiel in heiler Natur – am besten mit einem Golfcart, denn es geht rauf und runter, vorbei an versteckten Biotopen und Naturteichen. Ab dem 14. Abschlag wechselt man dann in ein anderes Tal, mit genauso hügeligem und anspruchsvollem Gelände aber mit beeindruckenden Aussichten und ständig wechselnden Gegebenheiten, die den Platz so erinnerungswürdig machen. Unser Fazit: Ein echtes Juwel, das man nicht missen sollte.

Golfplatz im Salzkammergut, umgeben von grünen Wiesen, Bäumen und Hügeln, ein idyllisches Naturjuwel in einer ruhigen Umgebung.
Der Golfclub Salzkammergut – eingebettet in eine malerische Landschaft, ein echtes Naturjuwel für Golfer und Naturliebhaber. © Elsa-Maria Honecker

Linz und das Brucknerfest – Teil der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024

Die oberösterreichische Hauptstadt Linz liegt zwar nicht im Salzkammergut, kann aber mit einigen Jubiläen ihren Part zur Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 beitragen: Mit dem Brucknerfest zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner, der „Die Reise der Bilder“ im Lentos Kunstmuseum mit Meisterwerken, die im 2. Weltkrieg im Salzkammergut gelagert wurden, dem “Ars Electronica Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft und der „Linzer Klangwolke 2024“ mit Musik, Lasershow und Feuerwerk am Donauufer. Die Schlusszeremonie begeht man jedenfalls dann gemeinsam am 30. November in Laakirchen.

Skyline von Linz mit modernen Hochhäusern und Glasgebäuden, im Vordergrund die Donau und im Hintergrund bewaldete Berge unter blauem Himmel.
Blick auf die moderne Skyline von Linz mit den umliegenden Bergen im Hintergrund, aufgenommen vom Ufer der Donau. © Elsa-Maria Honecker

Linz ist außerdem ein Shoppingparadies: Wir empfehlen einen Bummel auf der Landstraße mit hunderten kleinen und großen Geschäften, Bars und Restaurants sowie den historischen Hauptplatz am Ende der Straße. Als Logis empfiehlt sich das „Leonardo Boutique Hotel Linz City Center“, wie der Name schon sagt – mitten in der Stadt und doch in der ruhigen Steingasse gelegen. Von hier aus erreicht man fußläufig die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie das Schlossmuseum, den Hauptplatz, das Landestheater Linz, das Ars Electronica Center und den nahen Mariendom. Wir hatten das Glück in der obersten Etage zu wohnen, von wo wir einen phänomenalen Blick auf die Kuppeln des Doms und die Stadt hatten. Was versteht man eigentlich unter Boutique-Stil? Hier sind es sicherlich die vielen Kunstgegenstände, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden: Ob Kunstdrucke in den Zimmern, Glaskunst oder moderner Nippes in der Lobby. Auch das Restaurant begeistert vor allem das junge Publikum mit einer bunten Anordnung des Mobiliars. Alles in Allem die perfekte Bleibe für ein Kultur-Wochenende in der oberösterreichischen Hauptstadt.

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