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LaBoheme getönt mit lebendiger Vielfalt

Willkommen in Paris! Wir begeben uns auf einen Streifzug durch das Viertel Goutte d'Or, geben modische und kulinarische Tipps und gehen in eines der wenigen historischen Kinos der Stadt. Kommen Sie mit in die Stadt der Liebe?

Erstellt von: Benjamin Dibaba
Erstellt von: Benjamin Dibaba

Kommen Sie mit in das „Le Louxor“, eines der wenigen historischen Kinos in Paris, das im ägyptischen Stil dekoriert ist und nach einer Rettungskampagne im Jahr 2013 erfolgreich wiedereröffnet wurde. Das Kino bietet Kunstfilme, spezielle Programme und eine einzigartige Bar mit Blick auf das Sacré Coeur. Auch das Viertel Goutte d’Or, in dem sich das Kino befindet, eignet sich hervorragend für einen Bummel. Unbedingt anschauen: Das Café du 19M und die Galerie du 19M mit zeitgenössischer und nachhaltiger Mode. Und natürlich die Brasserie Bellanger, die Kochschule L’Ecole Ferrandi Paris und die Chocolaterie rue Maubeuge von Les Copains de Bastien. Mitten in der multikulturelle Atmosphäre des 10. Arrondissements liegt das 25hours Hotel Terminus Nord mit seinem einzigartigen Design – unser Hotel-Tipp.

Das „Le Luouxor“ – eines der wenigen historischen Kinos

Der Louxor ist eines der wenigen historischen Kinos in Paris und das einzige Theater in Frankreich, das im ägyptischen Stil dekoriert ist. Im Jahr 1981 wurde es als historisches Erbe gelistet. Heute gehört es der Stadt Paris und wird von CineLouxor betrieben, einem Team von drei Managern mit langjähriger Erfahrung in der Filmproduktion, Distribution und Verwaltung.

Das Louxor ist eines der wenigen historischen Kinos in Paris. ©Benjamin Dibaba

Das Louxor bietet Kunstfilme (mit einem prominenten Platz für Filme aus anderen Kulturen) und spezielle Programme für Schulen und kleine Kinder. Die Tickets sind preislich so gestaltet, um einen breiten Zugang für die Öffentlichkeit zu ermöglichen. Es veranstaltet auch häufig Premieren und lädt Schauspieler und Filmemacher ein, sich mit dem Publikum zu treffen. Im dritten Stock bietet eine Bar mit Terrasse einen erstaunlichen Blick auf das Sacré Coeur. Seit seiner Wiedereröffnung im April 2013 war das Louxor ein enormer Erfolg. Die Rettung des Louxor begann, nachdem das Kino am 30. November 1983 seine Türen geschlossen hatte. Das Gebäude wurde von der Pathé-Gruppe an eine Bekleidungskette verkauft und zwischen 1986 und 1988 in einen Westindischen Nachtclub namens La Dérobade umgewandelt. Später wurde es durch eine schwule Diskothek namens Megatown ersetzt, die ein Jahr später schloss.

Das Louxor blieb daraufhin leer und wurde trotz seines Denkmalschutzstatus vom neuen Eigentümer vernachlässigt. Im Jahr 2000 beschlossen lokale Vereine sowie Liebhaber von Kino und Architektur, aktiv zu werden. Unterstützt von verschiedenen Kulturschaffenden gründeten sie das „Rettet den Louxor“-Komitee, schrieben Briefe an den neu gewählten Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoë, und an lokale Politiker, organisierten eine Demonstration vor dem Louxor und starteten eine Petition, um den Bürgermeister dazu zu bewegen, das Gebäude zu erwerben und als Kultureinrichtung wiederherzustellen. Im Juli 2003 kaufte die Stadt Paris schließlich den Louxor. Nach weiteren fünf Jahren wurde 2008 ein ehrgeiziges Renovierungsprojekt vom Architekten Philippe Pumain vorgestellt. Die Herausforderung bestand darin, Erbe und Moderne zu versöhnen. Der Hauptsaal (ursprünglich 1395, jetzt mit 342 Sitzplätzen) hat seine beiden Balkone behalten, und die ursprüngliche ägyptische Dekoration wurde in „der Box innerhalb der Box“ reproduziert, um sicherzustellen, dass die drei Säle völlig voneinander, von der Straße und der U-Bahn sowie den benachbarten Gebäuden isoliert sind. Die 1921er Leinwand mit ihrem verzierten Rahmen wurde wunderschön reproduziert und wird für Stummfilmvorführungen genutzt. 

Fachmännisch restauriert wurden die Mosaike sowie andere charakteristische Merkmale des Louxor. ©Benjamin Dibaba

Die Art-Deco-Granitfassade wurde vom Denkmalpfleger Christian Laporte restauriert. Die Mosaike, der bemalte Fries und Stuckdekorationen des Eingangsportals sowie andere charakteristische Merkmale des Louxor wie die Eisenarbeiten und Buntglasfenster wurden fachmännisch restauriert oder reproduziert. Zwei kleinere Säle im Keller, schlicht mit einem Hauch von ägyptischem Stil dekoriert, wurden hinzugefügt, um eine größere Vielfalt an Programmen zu bieten und die Rentabilität zu steigern. Nach vier Jahren Renovierung zu Gesamtkosten von 24 Millionen Euro wurde das Louxor am 17. April 2013 wiedereröffnet. Es ist das einzige verbliebene Kino im Viertel Barbès.

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Empfehlenswert: Ein Spaziergang durch das Goutte d’Or

Das Viertel Goutte d’Or hat seinen Namen vom bis zum 19. Jahrhundert produzierten Wein. Einige Weinreben in Montmartre erinnern an diese Geschichte. Begrenzt durch den Boulevard de la Chapelle, die Rue des Poissonniers und die Rue Marx-Dormoy, ist es heute ein kosmopolitisches Viertel. Nur wenige Minuten von der Station Barbès entfernt, beherbergt die Rue des Gardes, auch als „Rue de la Mode“ bekannt, viele Boutiquen von Pariser Designern. Das Emblem des Viertels ist das berühmte Geschäft Tati. In der Nähe erwartet einen das malerische Montmartre (Basilika Sacré-Coeur, Place du Tertre). Ein Spaziergang durch die alten Gassen ist sehr empfehlenswert.

Die Brasserie de la Goutte d’Or ist eine Wegbereiterin der handwerklichen Bierbewegung in Paris. Der Chef Antoine Gautier (li.) erklärt das Konzept. ©Benjamin Dibaba

Im Jahr 2012 gegründet, ist die Brasserie de la Goutte d’Or eine Wegbereiterin der handwerklichen Bierbewegung in Paris. Die Brauerei befindet sich im Herzen des lebendigen Viertels Goutte d’Or, das für seine Vielfalt bekannt ist. Die kulinarischen Einflüsse für deren Biere stammen nicht nur aus diesem beliebten Viertel im 18. Arrondissement, sondern auch von den internationalen Bühnen, die die Wiederbelebung der Braukunst prägen. Die Biere werden von der Idee einer Kultur inspiriert, die durch Geschmack, Aromen und kulturelle Vielfalt vermittelt wird. Daher legen wir Wert darauf, dass sie handwerklich, geschmackvoll, hopfenreich oder in Zusammenarbeit mit anderen entstehen. Öffnungszeiten: Der Laden für den Kauf zum Mitnehmen oder den Genuss vor Ort hat von Donnerstag bis Samstag von 17:00 bis 22:30 Uhr geöffnet. Sie bieten eine Auswahl von etwa zwanzig Biersorten in Flaschen von 33 cl, 75 cl und 1 Liter Growlern an.

Blick über Paris. ©Benjamin Dibaba

Zeitgenössische und nachhaltige Mode in der Galerie du 19M

Die Gründerin der gleichnamigen Marke, Carla Fernández, arbeitet zusammen mit ihrer Partnerin Christina Rangel an vorderster Front der nachhaltigen Mode. Dabei dokumentieren und bewahren sie das reiche textile Erbe der indigenen Gemeinschaften Mexikos. In Zusammenarbeit mit über 180 Webern, Stickern und Schnitzern aus fünfzehn Bundesstaaten Mexikos entstehen ihre Kreationen, die traditionelle Techniken und Verfahren verwenden, um zeitgenössische Mode zu schaffen. Die Ausstellung, kuratiert von Florence Müller und gestaltet von Pedro Reyes, wurde bereits in Denver und Mexiko-Stadt präsentiert und wurde hier um speziell entworfene Stücke erweitert. Fruchtbare Zusammenarbeiten zwischen der Designerin, ihren Partnerhandwerkern in Mexiko und vier renommierten Häusern – Goossens, Massaro, Maison Michel und ERES – vereinen traditionelles und zeitgenössisches Know-how sowie Techniken und die Erfahrung eines Objekts mit kreativer Abstraktion.

In der Galerie du 19M wird das reiche textile Erbe der indigenen Gemeinschaften Mexikos dokumentiert und bewahrt. ©Benjamin Dibaba

Die erlebnisreiche, lehrreiche und partizipative Dimension der Arbeit der Designerin wird durch eine Reihe von Workshops, Vorträgen und Veranstaltungen erkundet. Dieses Kulturprogramm trägt zur Anerkennung der Handwerksberufe bei, fördert ihre Verbreitung und weckt Berufungen bei der breiten Öffentlichkeit, Schülern, Studenten, Familien und Handwerksliebhabern. Drei Handwerker aus verschiedenen mexikanischen Bundesstaaten, eingeladen von der Designerin und der Galerie du 19M, werden nach Paris/Aubervilliers reisen, um Workshops zu traditionellen Techniken durchzuführen. Die Öffentlichkeit kann dabei von Felipe Horta lernen, wie man Masken bemalt, von Arisbeth González, wie man Papel Amate bestickt und schneidet, und von Obdulia Almazán, wie man mit Lack arbeitet.

Gut Essen? Die Reporter-Tipps

Das Restaurant/Bistro Café du 19M kann ich nur empfehlen. Nicht nur das Ambiente ist herausragend. Auf der Speisekarte werden traditionelle Pariser Bistro-Gerichte mit Eleganz kombiniert, und Streetfood erhält eine pflanzliche Note. Die Gerichte basieren auf einer Küche, die auf die Jahreszeiten und die Herkunft der Zutaten achtet: Das Café du 19M bevorzugt lokale Produkte und arbeitet eng mit Bauern, Gärtnern und Produzenten aus der Île-de-France zusammen, ebenso wie mit Winzern, Brauern und Fischern aus etwas weiter entfernten Regionen. Gemüse, Obst und Wildkräuter erhalten einen Ehrenplatz, ohne Fleisch und Fisch auszuschließen.

Galerie Lafayette: In der Kochschule L’Ecole Ferrandi Paris haben wir eine Tart Tatin hergestellt. Anschliessend ein Stop auf der Dachterrasse der Galerie Lafayette. Von wo aus man eine hervorragende Übersicht über ganz Paris hat. Absolut empfehlenswert.

Die Galerie Lafayette im weihnachtlichen Glanz. ©Benjamin Dibaba

Die Brasserie Bellanger liegt nur einen Steinwurf vom Gare du Nord im 10. Arrondissement von Paris entfernt und ist die erste Brasserie der La Nouvelle Garde, die 2019 eröffnet wurde. Nehmt Platz an der Theke und genießt die hausgemachte, saisonale Küche, während die Köche ihr Ballett aufführen. Eingetaucht in ein exquisit retro gestaltetes Ambiente, bietet das Brasserie Bellanger eine fröhliche und lebendige Atmosphäre. Immer saisonal – Das ist deren Motto. „Wir werden niemals im Winter Tomaten auf unseren Tellern haben. Wir kochen alles mit frischesten Zutaten, und unsere Menüs entwickeln sich ständig mit den Jahreszeiten.“ Gekocht wird alles selbst mit sorgfältig ausgewählten frischen Produkten. Sie erhalten ganze Fleischkörper und reinigen das Fisch selbst. Sogar die Wurst für unsere Saucisse-Purée wird im eigenen Wurstlabor in der Brasserie Martin hergestellt. „Wir kämpfen dafür, unser französisches gastronomisches Erbe zu bewahren, also beziehen wir unsere Produkte, soweit möglich, aus der Umgebung und der Region“, sagt der Chef.

Die Brasserie Bellanger ist die erste Brasserie der La Nouvelle Garde, die 2019 eröffnet wurde. ©Benjamin Dibaba

Das Team arbeitet direkt mit einer Vielzahl von Produzenten zusammen, nicht nur für Kochangelegenheiten, sondern auch, wenn es um Weine für deren Weinkeller geht. Zum Beispiel werden deren Pommes und Kartoffelpüree aus Kartoffeln aus der Baie de Somme hergestellt, und deren gemischter Salat stammt aus Seine-et-Marne.

Die Chocolaterie rue Maubeuge von Les Copains de Bastien ist ein Schokoladenparadies in Paris. ©Benjamin Dibaba

Die faszinierende Geschichte der Chocolaterie rue Maubeuge von Les Copains de Bastien öffnet sich für Entdeckerinnen und Entdecker, die ein Schokoladenparadies in Paris erleben möchten. In dieser Welt von vielfältigen Schokoladentafeln mit einzigartigen Texturen und regelmäßig neuen, aufregenden Kreationen können Gäste die köstlichen Rezepte genießen, die einfache, natürliche und hochwertige Zutaten verwenden. Das Besondere an Les Copains de Bastien ist die handwerkliche Herstellung nach der Bean-to-Bar-Methode. Leidenschaftlich werden Kakaobohnen aus allen Ecken der Welt in köstliche Schokoladentafeln verwandelt. Doch das ist nicht alles – Les Copains de Bastien ist stolz darauf, mit einer solidarischen Mission arbeitssuchenden Menschen eine Ausbildung zum Chocolatier und Konditor anzubieten. Warum sollte man Les Copains de Bastien wählen?

  • Handwerkliche Herstellung mit anerkannten Qualitätsprodukten
  • Das Unternehmen bietet Schulungen für Arbeitssuchende an, um
  • Zukunftschancen zu schaffen
  • Die Kakaoproduktion ist ethisch, fair und respektiert die Kakaobauern
  • Regelmäßig werden neue, verlockende Rezepte präsentiert, um die Gaumen der Gäste zu verwöhnen.
Beeindruckende Fassade des 25hours Hotel Terminus Nord in Paris. ©25hours Hotel

Unser Hotel mitten im 10. Arrondissement

Gewohnt haben wir während unseres Aufenthalt in Paris im 25hours Hotel Terminus Nord. Es liegt gegenüber dem Gare du Nord und übertrifft alle Erwartungen in vielerlei Hinsicht. Dieses einzigartige Hotel fängt die multikulturelle Atmosphäre des 10. Arrondissements perfekt ein. Das Designkonzept, als Hommage an die lebendige Nachbarschaft und ihre vielfältigen Einflüsse, begeistert durch die gelungene Renovierung historischer Gebäude und die Bewahrung ihrer Geschichte. Mit insgesamt 237 Zimmern, beeindruckenden öffentlichen Bereichen, einer Bar und einem Restaurant bietet das Hotel eine ansprechende Vielfalt. Doch das wahre Highlight ist das hervorragende Personal. Die Mitarbeiter sind nicht nur äußerst professionell, sondern auch äußerst hilfsbereit und freundlich. Ihre Serviceorientierung verdient höchste Anerkennung, und daher vergebe ich insgesamt die Note 2. Die Gestaltung des Hotels basiert auf fünf Farbschemen, die verschiedene Kulturen repräsentieren, und integriert kunstvoll verzierte Stuckdecken sowie lokale Street Art. Besonders beeindruckend sind die Bar „La Sape“ und das Restaurant, die den kulturellen Bewegungen Respekt zollen. Das Signaletikkonzept würdigt die lokale Street Art und die öffentlichen Bereiche spiegeln die geschäftige Atmosphäre des Bahnhofs und der Nachbarschaft wider. Das Hotel selbst ist eine gelungene Hommage an die gesamte Stadt Paris, indem es Tradition, Vielfalt und Modernität auf einzigartige Weise vereint.

Das Restaurant NENI Paris ist ein optisches (und auch kulinarisches) Highlight. ©Benjamin Dibaba

Das NENI ist ein kulinarisches Highlight

Das Restaurant NENI Paris, direkt gegenüber dem Gare du Nord im Herzen von Paris gelegen, ist ein kulinarisches Highlight. Inspiriert von persischen, arabischen, französischen und russischen Einflüssen bietet das Konzept der Familie Molcho einen lebendigen Ort der Begegnung und Kommunikation. Das Teilen von Speisen und das Zelebrieren von Genussmomenten stehen hier im Vordergrund, serviert im charmanten Balagan-Stil (sympathisches Chaos), bei dem jeder Gast von allem probieren kann – ganz wie zu Gast bei Freunden. Das persönliche Treffen mit der Gründerin und Chefin Haya Molcho war eine besondere Ehre. Ihre Söhne, Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan, tragen alle ihren Teil zu diesem einzigartigen Food-Konzept bei und machen das NENI zu einem echten Familienbetrieb. Nach einem opulenten Dinner überraschte uns Haya Molcho persönlich mit einem fabelhaften Dessert, das den perfekten Abschluss für einen unvergesslichen kulinarischen Abend bildete.

Das 25Hours Hotel Terminus Nord bietet eine günstige Lage mit schnellem Zugang zum Flughafen Paris-Orly in nur 28 Minuten Autofahrt. Die zentrale Lage ermöglicht es den Gästen, das Musée des Arts et Métiers in 25 Minuten zu Fuß zu erreichen und den Jardin des Tuileries, etwa 3 Kilometer entfernt, zu erkunden. Die Unterkunft liegt nur 150 Meter vom Bahnhof Magenta entfernt und in nur 5 Gehminuten Entfernung von der U-Bahn-Station Gare du Nord.

Mehr Informationen zum 25hours Hotel Terminus Nord in Paris und Reservierungsmöglichkeit gibt es hier.

Anmerkung der Redaktion: Diese Reise wurde unterstützt vom 25hours Hotel Terminus Nord. Unsere Berichterstattung ist uns in ihrer Unabhängigkeit und Neutralität besonders wichtig. Die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der Autoren spiegeln ihre persönlichen Ansichten wider.