Bibione – alleine der Gedanke an die Urlaubsstadt an der Adria lรคsst einen an Sommer, Strand und Dolce Vita denken. Aber warum immer nur im Sommer an die italienische Adria-Kรผste fahren? Auch in den kรผhleren Monaten kann man einiges erleben. Gerade hat das Savoy Beach Hotel in Bibione acht neue Themensuiten erรถffnet, die keine Wรผnsche offen lassen. Und wer genug von der eigenen Sauna in der Suite oder den Strandspaziergรคngen hat, sollte sich das reizvolle Hinterland genauer ansehen. Kommen Sie mit auf eine Entdeckungsreise.
Zugegeben: Wer die italienische Urlaubsstadt Bibione bisher nur aus den Sommermonaten kennt, wird sie kaum wieder erkennen. Die meisten Hotels und Ferienanlagen haben jetzt nach dem offiziellen Saisonende Mitte September geschlossen, die Rolllรคden sind heruntergelassen und die Straรen sind รผberwiegend leer. Positiv ausgedrรผckt: man hat seine Ruhe und kann die persรถnliche Auszeit genieรen.
Denn geschlossen hat bei Weitem nicht alles: das Fรผnf-Sterne Savoy Beach Hotel & Thermal Spa hat seit diesem Jahr nun auch ganzjรคhrig geรถffnet und hat das Angebot ganz frisch um acht neue Luxus-Themensuiten erweitert. Um dafรผr den Platz zu schaffen, wurde das Hotel um ein Stockwerk aufgestockt.
Die Innendesignerin Christina Micheli hat jede der acht Suiten individuell ausgestattet. Renommierte italienische Manufakturen wie Rubelli, Deruta, Bruno Munari oder Vietri lieferten dazu meist handgearbeitete Designerstรผcke. Das macht jede einzelne Suite zu einem Unikat und sorgt fรผr ein ganz besonderes Urlaubsfeeling.
Die Luxus-Themensuiten im detaillierten รberblick
- Esotica: Suite in balinesischem Stil mit Materialien aus dem Hause Inkiostro Bianco, die an einen Urwald erinnert, Mรถbel aus Mangoholz, handgefertigte Lampen und ein freistehender Whirlpool im Schlafzimmer.
- Queen: mit Gesimsen verzierte Wรคnde und Fischgrรคtparkett ist die Suite klassisch zeitgenรถssisch gehalten. Calacatta-Marmor prรคgt sowohl das Bad als auch den Hammam.
- Costiera: Keramiken von Vietri im Bad und Stoffe von Rubelli Venezia in den Wohnrรคumen erinnern an die Amalfikรผste. Zu den maรangefertigten Mรถbeln zรคhlt ein Tisch aus Keramik von Deruata. Sie verfรผgt wie die Esotica รผber einen Whirlpool.
- Laguna: Mรถbel von De Zotti aus Briccola-Holz, sprich aus ehemaligen Pfรคhlen der venezianischen Lagune, prรคgen diese Suite, die in Grรผn gehalten ist. Die groรe Fensterfront gibt den Blick auf das azurblaue Meer frei.
- Serenissima: eine Hommage an das alte Venedig. Das Schlafzimmer mit antikem Holzboden ziert ein Kronleuchter aus Muranoglas; ein groรer antiker Spiegel schmรผckt das Wohnzimmer. Bad und Saunabereich begeistern mit berรผhmtem Calacatta-Marmor.
- Murano: zeitgenรถssisch und modern und dennoch von Venedig inspiriert; dunkle Mรถbel treffen auf ein dezent blaues Bett. Hochwertiger Marmor findet sich im ebenerdigen Wellnessbereich.
- Manhattan: Wรคnde aus echten Backsteinen, Sessel aus rotem Leder und eine insgesamt dunklere Farbgebung erinnern sofort an das industrielle Design New Yorks.
- Millennial: eine moderne Suite mit groรer Fensterfront und bester Sicht auf das Meer mit Designerlampen und Mรถbeln, die allesamt von Cattelan Italia stammen.
Jede der Suiten ist mit edlen Materialien wie glรคnzender Calacatta-Marmor, hochwertiges Fischgrรคtparkett, exotisches Mangoholz, Muranoglas oder feinste Stoffe aus Venedig ausgestattet. Auรerdem verfรผgt jede Suite รผber einen privaten Spa mit tรผrkischem Dampfbad, Sauna oder Whirlpool und eine XL-Regendusche. Die Bรถden in den Schlafzimmern sind aus Holz, dessen Farbgebung je nach Suite variiert – von gebleicht รผber Bernstein bis dunkelbraun. Dank zusรคtzlichem Daybed im separaten Wohnbereich finden bis zu vier Gรคste reichlich Platz. Auf dem gerรคumigen Balkon warten bequeme Liegen zum Entspannen.
Gourmets kommen ebenfalls nicht zu kurz
Im Weinkeller des Savoy Beach Hotels, der Cantina Veneta, finden Liebhaber des edlen Tropfens spannende Raritรคten begehrter Jahrgรคnge aus ganz Italien und dem europรคischen Ausland. Verkostungen fรผr bis zu acht Personen werden vom Hotel gerne organisiert/angeboten.
Fรผr das leibliche Wohl empfiehlt sich ein Dinner im Gourmetrestaurant Duca dโAosta. Das gute italienische Essen kann seit Juli 2023 im neuen Workout-Bereich wieder abgearbeitet werden. Neben dem Fitness-Bereich ist ebenfalls ganz neu ein Indoor-Strand mit feinem weiรem Sand eingerichtet worden. Vor allem in der Nebensaison, wenn Liegen und Sonnenschirme bereits abgebaut sind, lรคsst sich hier noch ein bisschen Strandfeeling erleben.
Bibione: Beliebter Badeort an der Adria
Bibione liegt in Norditalien an der Adria und ist ein Ortsteil der Gemeinde San Michele al Tagliamente und liegt etwa eine Autostunde von Venedig entfernt. Der Badeort ist besonders bei deutschen, รถsterreichischen, tschechischen und slowakischen Urlaubern sehr beliebt. Der etwa elf Kilometer lange und breite Sandstrand, das saubere Wasser und das milde Klima locken die Urlauber an. Auch jetzt in der kรคlteren Jahreszeit nutzen Urlauber das sehr gut ausgebaute und groรe Netz an Rad- und Wanderwegen. Und natรผrlich hat ein Spaziergang an der Wasserline am Strand entlang zu jeder Jahreszeit einen erheblichen Erholungsfaktor.
Vielleicht ist ja auch bei ihnen der etwa 21 Meter hohe Leuchtturm โ eines der Wahrzeichen Bibiones – das Ziel einer Wanderung. Er steht am รถstlichen Ortsrand und wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. Auf dem Weg zum ehemals wichtigem Orientierungspunkt fรผr die Seeschiffe kรถnnen sie immer an der Strandpromenade entlang wandern bzw. mit dem Rad fahren oder Sie durchqueren den wunderschรถnen Naturpark Foce del Tagliamento auf gut ausgebauten Wegen. Der Naturpark ist ein interessantes รkosystem, das sich entlang der Kรผste erstreckt. Eine breite Artenvielfalt gilt es zu entdecken โ darunter sollen auch an die 25 verschiedene Orchideenarten sein. Fรผr viele Bibione-Kenner ist allein der dortige Sandstrand Lido del Faro mit seinem goldgelben Sand und dem tรผrkisblauen Meer schon ein Ausflug wert. รbrigens weht an allen Strandabschnitten Bibiones bereits seit 1987 die Blaue Flagge als Zeichen fรผr die beste Wasserqualitรคt und Sauberkeit.
Wellness in der โBibione Thermaeโ
Im Sommer wรผrde sich ein Bummel durch die lange Fuรgรคngerzone von Bibione anbieten โ aber da in der Winterzeit die Geschรคfte und Restaurants eher geschlossen haben, bietet sich ein Wellness-Tag in der Therme an. Das in der โBibione Thermaeโ verwendete Thermalwasser sprudelt im Hinterland 52 Grad Celcius heiร aus รผber 500 Metern Tiefe aus einer Quelle. Gerade wegen der Temperatur und aufgrund des hohen Mineraliengehalts wird die Therme besonders geschรคtzt.
Wasserfรคlle, eine kleine Gegenstromanlage, Unterwasser-Massageliegen oder kleine Geysire lassen bei Badefreunden keine Wรผnsche offen. Vom innenliegenden Pool kann man in einen Auรenpool schwimmen und kann auch so im Winter ein Bad unter freiem Himmel โ und mit Meerblick โ genieรen.
Etwas Mutigere wechseln im Auรenbereich in den weniger warm temperierten weiteren Auรenpool. Aber der Besucher kann nicht nur im warmen Wasser relaxen und die Sinne verwรถhnen, sondern darรผber hinaus auch unter sehr vielen verschiedenen Treatments wรคhlen. Im Angebot stehen unter anderem Massagen, Inhalationen oder auch Fango-Packungen. Wir wรคhlten bei unserem Besuch eine herrlich entspannende Ganzkรถrper-Massage. So lรคsst sich hervorragend der Geist regenerieren und mรถglicher Stress abbauen.
Gรคste des Savoy Beach Hotels gelangen bequem durch einen unterirdischen Tunnel in die Therme. Der Eintritt ist fรผr Suiten-Gรคste frei. Noch ein Goodie: ein Treatment pro Person ist im Suiten-Preis ebenfalls inkludiert.
Zauberhaftes Portogruaro
Wer genug vom breiten Strand in Bibione hat (kann man das eigentlich?) oder wenn das Wetter einmal nicht ganz so mitspielt, sollte einen Ausflug in das Hinterland unternehmen. Wir sind in das etwa 30 Kilometer entfernte Portogruaro gefahren und in die Kunst und Kultur aus dem Mittelalter und der Renaissance eingetaucht.
Die knapp 25.000-Einwohner groรe Stadt Portogruaro hat sich bis heute viel von ihrem ursprรผnglichen Charme erhalten. In der Hoch-Zeit der venezianischen Republik war hier ein bedeutender Binnenhafen, der fรผr den Handel mit Venedig wichtig war. รber den Fluss Lemene konnten nรคmlich auรerhalb des sonst vorherrschendes Sumpflandes Waren an Land gebracht werden.
Ein ganz kleines Plรคtzchen zeugt noch heute vom Hafen am Fluss: die Fluss-Schifferkirche โOratorio della Pescheriaโ lรคdt auch heute noch zum Innehalten ein. Auf dem Platz vor der Marien-Kapelle fand frรผher der Fischmarkt statt, was den Namen erklรคrt.
Schรถn anzusehen sind auch heute noch die vielen Wassermรผhlen am Fluss. Jeden Donnerstag wird in Portogruaro immer noch viel Handel getrieben: denn donnerstags ist Markttag und die Altstadt ist dann voll mit unzรคhligen Marktstรคnden, die nicht nur Lebensmittel, sondern auch viele andere Waren anbieten. Fรผr viele Stadtbewohner ersetzt der Einkauf auf dem Markt den Gang zum Supermarkt.
Absolut sehenswert sind auch das Rathaus aus dem 13. Jahrhundert und der schiefe Glockenturm des Doms. Dieser wurde im 12. bis 13. Jahrhundert erbaut und 1876 von 47 Meter auf aktuell 59 Meter erhรถht. Schon damals neigte sich der Turm (an der Spitze sind es 1,72 Meter; jรคhrlich kommen etwa 2 Millimeter hinzu), weswegen er heute zwei Sichtachsen besitzt.
Links neben dem Rathaus befindet sich ein weiteres Wahrzeichen der Stadt: der Kranichbrunnen. Der Stadtname Portogruaro wird heute als โKranich-Hafenโ รผbersetzt (porto = Hafen; gru = Kranich). Bildhauer Giovanni Antonio Pilacorte erschuf den Brunnen im Jahr 1494. In die Auรenwรคnde meiรelte er die Stadtwappentiere Kraniche und die Kรถpfe der ersten Bรผrgermeister.
Um unseren mittรคglichen Hunger zu stillen, besuchen wir die โOsteria alla Barchessaโ (Calle Bovoloni 13). Der 25jรคhrige Sohn Alessandro erรถffnete seinen Eltern vor ein paar Jahren, dass er keine Lust mehr auf die Banklehre hat, sondern lieber seiner Leidenschaft โ dem Kochen โ nachgehen mรถchte. Heute arbeitet die ganze Familie im Restaurant. Wie in Italien รผblich startet auch unser Lunch mit einem edlem Glas Prosecco. Das Risotto und der Thunfisch waren auf den Punkt gegart. Die Osteria ist unser absoluter kulinarischer Hotspot.
Wandeln auf originalen rรถmischen Straรen
Ebenfalls nicht weit von Bibione entfernt im Hinterland lรคsst sich heute noch auf originalen Straรen aus der Rรถmerzeit wandeln. Die Stadt Concordia Sagittaria wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. gegrรผndet und war zur rรถmischen Kaiserzeit eine der bedeutendsten Stรคdte in Oberitalien. Hier kreuzten sich die beiden wichtigsten rรถmischen Straรen: die Via Annia und die Via Postumia. Auf einem kleinen Stรผck der originalen Via Annia kann man heute noch wandeln.
Unter der Kathedrale Santo Stefano Portomartire (aus dem 15. Jahrhundert) befindet sich ein umfangreiches rรถmisches Ausgrabungsareal, das gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden kann. Wer genau hinschaut entdeckt neben alten rรถmischen Brunnen und Mosaiken auch noch Teile eines Theaters. Da die Stadt frรผher auch Bischofssitz war, stehen hier auch noch alte steinerne Sรคrge und Grabplatten.
Im Inneren von Santo Stefano Portomartire beeindrucken die Fresken, die man auch ohne die Buchstaben lesen zu kรถnnen verstehen kann. Sehenswert sind auch das Taufbecken mit dem ungewรถhnlichen Aufsatz, der Altar aus der Barockzeit und das Weihwasserbecken aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. Die Seitenkapelle ist aufgrund der Farbenpracht ein Highlight.
Gut erhaltene Fresken haben wir auch in der romanisch-byzantinischen Taufkapelle direkt neben der Kathedrale gesehen. Die Tรผr ist immer geรถffnet und ein Blick hinein ist lohnenswert. Der alte Bischofspalast mit ein paar Schรคtzen aus den Ausgrabungen davor und das Rathaus sollte man sich ebenfalls bei einem Stadtbummel anschauen. Im Rathaus hat an den Wochenenden auch ein kleines Museum geรถffnet. Den Beinamen Sagittaria bekam die Stadt รผbrigens, weil hier frรผher Pfeilspitzen im groรen Stil hergestellt wurden.
Bei unserem Besuch in Bibione haben wir aus Zeitgrรผnden zwar darauf verzichtet, aber natรผrlich ist โLa Serenissimaโ (รผbersetzt: die Durchlauchigste) Venedig auch nur etwa 80 Kilometer weit entfernt. Die Lagunenstadt lohnt sich natรผrlich immer fรผr einen Ausflug.
Anmerkung der Redaktion: Diese Reise wurde unterstรผtzt vom Savoy Beach Hotel & Thermal Spa und der Europa Tourist Group – zu der auch das Hotel gehรถrt. Unsere Berichterstattung ist uns in ihrer Unabhรคngigkeit und Neutralitรคt besonders wichtig. Die Meinungen, Eindrรผcke und Erfahrungen der Autoren spiegeln ihre persรถnlichen Ansichten wider.