Er sieht es als seine Aufgabe an, eine emotionale Brรผcke von den Menschen zu den Tieren zu schlagen, die die Grundlage fรผr den Schutz der Tierwelt bildet: „Meine Mission ist es, die Tiere in die Herzen der Menschen zu bringen, indem ich Menschen auf der ganzen Welt รผber das Tierreich aufklรคre und fasziniere.“
Dean wurde 1992 in der Schweiz geboren und schlug einen ganz gewรถhnlichen Weg ins Erwachsenenleben ein, der in der Finanzbranche als Finanzberater endete. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr in der Finanzbranche grรผndete er seine eigene Firma, die es ihm in den folgenden Jahren ermรถglichte, die finanzielle Grundlage fรผr das Projekt Hakuna Mipaka zu schaffen. Im Alter von 24 Jahren verkaufte er sein Unternehmen und zog nach Sรผdafrika. Heute lebt er auf seiner eigenen 400 Hektar groรen Farm in der afrikanischen Wildnis, ist Mitglied eines Lรถwenrudels, der beste Freund einer Hyรคne und Vater von zwei Affen. Auรerdem hat er in den letzten fรผnf Jahren eine globale Stimme fรผr die Wildtiere des Planeten geschaffen und ist der berรผhmteste Tierschรผtzer der Welt. Mit fast 30 Millionen Followern in den sozialen Netzwerken ist er eine der am schnellsten wachsenden Social-Media-Persรถnlichkeiten.
1.
Du hast eine Karriere in der Finanzwelt aufgegeben, um dich fรผr den Schutz und die Pflege von Tieren einzusetzen. Wie hat diese Entscheidung deine Sichtweise auf die Welt und auf Reisen im Allgemeinen verรคndert?
Es hat meine Sichtweise komplett verรคndert. Es ist fรผr eine vorรผbergehende Zeit attraktiv ein teures Auto zu besitzen, die Mรถglichkeit zu haben alles zu kaufen, was man mรถchte, aber es machte mich langfristig nicht glรผcklich. Am Anfang gibt man sich Mรผhe im Auto nicht zu rauchen und Sorge zu tragen, aber bereits nach 2-3 Wochen hat das Auto an persรถnlichem Wert verloren.
Hat man aber ein Hund, liebt man ihn, umsorgt und macht alles fรผr ihn. Dieses Gefรผhl der Verbundenheit ist bis heute das, was mich antreibt mich fรผr den Wildtierschutz und meine Mission die Tiere in die Herzen der Menschen zu bringen, einzusetzen. Denn ich glaube fest daran, dass wir nur das Schรผtzen, was wir lieben.
2.
Du lebst jetzt in Sรผdafrika und interagierst tรคglich mit Tieren. Welche Lektionen hast du aus diesen Erfahrungen gezogen, die Reisenden helfen kรถnnten, ein besseres Verstรคndnis und einen grรถรeren Respekt fรผr die Tierwelt zu entwickeln?
Ich glaube den grรถรten Fehler, welcher die Menschen machen ist, dass wir den Tieren beibringen wollen unsere Sprache zu lernen โ denn wir sollten die Tiere so lieben und schรคtzen, wie sie sind und nicht wie wir sie haben mรถchten. Dass ich heute Teil eines Lรถwenrudels bin, ist nur der Tatsache zu verdanken, dass ich ihre Sprache erlernt habe und nicht umgekehrt.
Dies ist aber nicht nur bei den Tieren so, auch bei den Menschen versuchen wir oft unsere eigenen Ideen und Vorstellungen auf andere zu projizieren, anstatt das Gegenรผber so zu respektieren und akzeptieren, wie es ist. Auch wichtig fรผr Reisende ist es im Hinterkopf zu behalten, dass Tiere in ihrem natรผrlichen Umfeld bewundert werden und nicht im Rahmen einer touristischen Attraktion zur Unterhaltung dienen sollten.
3.
Wie hat das Reisen dazu beigetragen deine Mission und die Arbeit von Hakuna Mipaka zu gestalten und zu erweitern? Wie haben dich die Orte, die du besucht hast, und die Menschen, die du getroffen hast, beeinflusst?
Bevor ich die Farm in Sรผdafrika gekauft habe, habe ich viele Orte in ganz Afrika besucht, um herauszufinden wo der perfekte Ort fรผr den Start meiner Mission ist. Nach Reisen in Namibia, Botswana, Zimbabwe und Sรผdafrika. Aufgrund der rechtlichen und politischen Ausgangslage und Verbindungsmรถglichkeiten in die Schweiz, sowie weitere Faktoren, habe ich mich schlussendlich fรผr ein Grundstรผck in Sรผdafrika entschieden.
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DEAN SCHNEIDER FOUNDATION
4.
Du reist oft, um รผber Wildtiere aufzuklรคren und Unterstรผtzung fรผr deine Arbeit zu gewinnen. Welche besonderen Erlebnisse auf diesen Reisen haben dich am meisten geprรคgt oder inspiriert?
Jede Reise ist auf ihre eigene Art und Weise inspirierend. Eine der letzten Reisen welche mich stark geprรคgt hat, war Uganda als ich die Mรถglichkeit hatte zum ersten Mal Schimpansen in freier Wildnis zu beobachten und ihnen im Jungel zu Fuร zu folgen. Aber auch die Reise nach Kenia war unglaublich, als ich einerseits mit einer Organisation tauchen war und unter Wasser zum Artenschutz beitragen konnten, aber anderseits auch in der Massai Mara Tiere beobachtete und die Mรถglichkeit hatte ein Stamm der Massai zu besuchen und mit ihnen ein paar Tage zu verbringen. Ich konnte unglaublich viel von ihnen รผber das Zusammenleben von Mensch und Wildtier und somit auch deren Art von Schutz und Wertschรคtzung lernen.
5.
Hakuna Mipaka ist ein Zufluchtsort fรผr Tiere, aber es scheint auch ein Ort zu sein, an dem Menschen viel lernen kรถnnen. Welchen Rat wรผrdest du jemandem geben, der nachhaltiger reisen mรถchte und sich vielleicht auch im Bereich des Tierschutzes engagieren mรถchte?
Das Wichtigste ist, sich im Voraus gut รผber Organisationen zu informieren und sich dann vor Ort selbst ein Bild zu machen und zu prรผfen, ob die eigenen Werte und Ansichten, mit denen von der Organisation รผbereinstimmen, denn jeder Mensch hat individuelle Werte und Ziele, wofรผr er oder sie sich engagieren mรถchte. Mรถchte jemand eine Organisation unterstรผtzen im Bereich Tierschutz ist meiner Meinung am wichtigsten zu prรผfen wie der Umgang mit den Tieren vor Ort ist. Werden diese fรผr touristische Zwecke (Touren, Erlebnisse, Fotos, etc.) eingesetzt, wรผrde ich davon abraten, da die Tiere nicht ein Leben in ihrem natรผrlichen Umfeld leben kรถnnen. Hat man den Wunsch Tiere zu beobachten, sollte man dies in freier Wildnis tun und stets den Lebensraum der Tiere respektieren.