Foto: Lucas Museum

Neue Kulturhighlights in den USA

Galerien, Museen und Begegnungsstätten - Zehn neue Kulturhighlights in den USA, die man nicht verpassen sollte

Erstellt von: Laura Weiss
Erstellt von: Laura Weiss

Als Heimat einer Vielzahl an Bevölkerungsgruppen und unterschiedlichster Kulturen möchte die USA mit ihren Kulturangeboten sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart und die Zukunft des Landes thematisieren und aufarbeiten. Vom Internationalen Afroamerikanischen Museum in Charleston über das Museum of Broadway in New York City bis hin zur Molina Family Latino Gallery in Washington D.C. – Visit The USA stellt zehn Kulturneueröffnungen im Jahr 2022 vor, die sich keiner entgehen lassen sollte.

1.

Lucas Museum

 

NFT Museum; Seattle, Washington

Seit seiner Eröffnung im Januar 2022 gilt das NFT (non-fungible token) Museum in Seattle als das erste Kunstmuseum, das ausschließlich diese Form der sogenannten Blockchain-Kunst ausstellt. Es ebnet damit den Weg für eine revolutionäre neue Ära der Kunstgeschichte und etabliert Seattle als angesehenes Zentrum für innovative Kunst und Kultur. Der 3.000 Quadratmeter große Raum beherbergt mehr als 30 individuell gestaltete Bildschirme auf denen Besucher die digitalen Kreationen lokaler und internationaler Künstler bewundern können. Zu den Highlights gehören Werke des in Los Angeles lebenden Krypto-Künstlers Blake Kathryn, die äußerst beliebten CryptoPunks- Avatare von Larva Labs und solche des Seattler Fotograf Charles Peterson, unter anderem seine nie zuvor gezeigten Fotos von Nirvana und Kurt Cobain als NFTs.

2.

Lucas Museum

Black Holocaust Museum; Bronzeville, Wisconsin

Am 25. Februar 2022 hat sich Milwaukees Stadtteil Bronzeville abermals als Zentrum afroamerikanischer Kultur im Licht der Öffentlichkeit präsentiert. Nach 14-jähriger Schließung öffnete das 1988 von Dr. James Cameron gegründete Black Holocaust Museum wieder seine Tore. Auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern werden die Besucher auf eine Reise durch mehr als 4.500 Jahre afroamerikanischer Geschichte mitgenommen. Von 1910 bis in die 1950er Jahre hinein zählte Bronzeville mit zahlreichen Black-owned Businesses zu einem der florierendsten Stadtviertel des Ortes. Im Zuge von Stadterneuerungsprojekten, die Schwarze Viertel in ganz Amerika zerstörten, verschwand eine Vielzahl der Unternehmen jedoch aus dem Stadtbild. Um die Geschichte und das Erbe Milwaukees wiederzubeleben, wird Bronzeville deshalb mittlerweile durch Sanierungsgelder in Höhe von 400 Millionen Dollar unterstützt.

3.

IAAM

The Molina Family Latino Gallery; Washington DC

Die Molina Family Latino Gallery, die im Frühjahr 2022 eröffnet werden soll, wird die erste Galerie der Smithsonian National Mall sein, die sich mit der Geschichte der Latinos in den Vereinigten Staaten auseinandersetzt. Die 4.500 Quadratmeter große Galerie wird mit der Ausstellung ¡Presente! A Latino History of the United States er ffnet. Diese Ausstellung beleuchtet das historische und kulturelle Erbe der US-Lateinamerikaner und bietet den Gästen die Möglichkeit, sich mittels digitaler Erzählungen aus erster Hand, datengestützter Karten, Videos und illustrierten Biografien näher mit diesem Thema zu befassen.

4.

IAAM

The Yosemite Climbing Museum & Gallery; Yosemite, California

Besucher des Yosemite Mariposa County können im Yosemite Climbing Association Museum & Gallery, welches ebenfalls im Frühjahr 2022 öffnen wird, ein neues Highlight der lokalen Bergsteigerkultur erleben. Das Zentrum beherbergt mehr als 10.000 Exponate, darunter eine unschätzbare Sammlung historischer Kletterartefakte (unteranderem Ofenhaken, die bei den frühen Besteigungen der Nose-Route des El Capitan verwendet wurden) und Dutzende von Archivfotos, die die Geschichte der regionalen Klettergemeinschaft über die Jahrhunderte hinweg erzählen.

5.

IAAM

Africatown Heritage House; Africatown, Alabama

Die Gemeinde Africatown, nördlich des Stadtzentrums von Mobile in Alabama, zählt zu den wertvollsten historischen Kommunen Amerikas. Ihr zu Ehren eröffnet deshalb im Mai 2022 das Africatown Heritage House. Das 1,3 Millionen Dollar teure, multisensuelle Projekt ist die weltweit einzige Ausstellung, die Artefakte des erst 2018 entdeckten Wracks der Clotilda zeigt und damit auch die Geschichten der 110 Sklaven, die an Bord des Schiffs in die USA kamen, lebendig werden lässt. Als Teil der Anlage wird auch ein Memorial Garden angelegt, in dem sorgfältig ausgewählte Keramikskulpturen des bekannten Künstlers Charles Smith zu sehen sind.

6.

IAAM

Bob Dylan Centre; Tulsa, Oklahoma

Im Mai 2022 öffnet das mit Spannung erwartete Bob Dylan Centre seine Tore für Besucher und Fans. Die Sammlung umfasst mehr als 100 000 Objekte aus der gesamten Karriere des legendären Sängers und Songwriters. Dieser exklusive Schatz an Dylan-Memorabilien wird das Herzstück einer dreistöckigen Galerie sein, die im pulsierenden Kunstbezirk von Tulsa entsteht und Besucher zu öffentlichen Veranstaltungen, Aufführungen und Vorträgen einlädt. Das Museum erzählt das Leben von Dylan, der weithin als einer der größten Songwriter der Geschichte gilt, anhand von handschriftlichen Manuskripten und unveröffentlichten Konzertaufnahmen.

7.

IAAM

Museum of Broadway; New York, New York

Das Museum of Broadway, das im Sommer 2022 inmitten der strahlenden Kulisse des Times Square eröffnet, ist das erste permanente Museum, das dem „Great White Way“ gewidmet ist und sein kulturelles Erbe würdigt. Das mehrstöckige Gebäude ist eine Mischung aus immersiven Installationen und traditionellen Ausstellungen, die die Geschichte des legendären Theaterviertels von seinen Anfängen im Jahr 1735 bis hin zu gegenwärtigen Theaterproduktionen wie Hamilton erzählen. Das Projekt bringt Kunst und Technologie miteinander in Einklang und gliedert sich in drei Bereiche: einen Kartenraum des Broadway mit eindrucksvollen Videoprojektionen, eine visuelle Broadway-Timeline, in der die Besucher die Geschichten hinter bahnbrechenden Musicals wie Hair and Rent kennenlernen und erfahren weshalb Frauen in den Anf ngen der Broadway-Geschichte den Ton angaben, sowie eine Ausstellung, welche Einblick hinter die Kulissen der Entstehung einer Broadway-Show vom Bühnenbild bis zur Beleuchtung gibt.

8.

IAAM

The Institute of Contemporary Art San Francisco; San Francisco, California

Im Herbst 2022 wird in San Francisco das Institute of Contemporary Art (ICA) seine Tore öffnen. Dieses Museum für zeitgenössische Kunst sammelt keine Kunstwerke, sondern konzentriert sich auf das Wirken verschiedenster Künstler selbst. Die Ausstellung wird im Verhältnis 50:50 zwischen aufstrebenden Kunstschaffenden aus der Bay Area, die noch an der Schwelle zu nationaler oder weltweiter Bekanntheit stehen, und etablierten lokalen und internationalen Künstlern aufgeteilt. Die 11.000 Quadratmeter große Lagerhalle beeindruckt mit großformatigen Installationen und Werken mit außergewöhnlichen Dimensionen. Durch den Verzicht auf Ankäufe soll ein Raum geschaffen werden, der auf den Augenblick reagiert. So sollen Ausstellungen mit künstlerisch höherer Relevanz und Bedeutung entstehen.

9.

Lucas Museum

International African American Museum; Charleston, South Carolina

Fast die Hälfte aller afrikanischen Sklaven, die in die USA verschleppt wurden, gelangten über die Gadsden’s Wharf in Charleston ins Land, wo Ende 2022 zu ihrem Gedenken das Internationale Afroamerikanische Museum eröffnet werden soll. Hier werden noch nie zuvor veröffentlichte Geschichten über die dramatische Reise der afrikanischen Sklaven in die Vereinigten Staaten erzählt. Zu den thematischen Schwerpunkten gehören die Verbindungen der afrikanischen Diaspora, die Verbreitung der afroamerikanischen Kultur sowie die Bestrebungen für Gerechtigkeit und Gleichheit. Dank digitaler Elementer bis hin zu Live-Performances erfahren die Besucher mehr über historische Persönlichkeiten und Ereignisse, die bis zum Beginn der Sklaverei zurückreichen.

10.

Lucas Museum

The Lucas Museum of Narrative Art; Los Angeles, California

Das eine Milliarde Dollar teure Lucas Museum of Narrative Art soll 2023 im Exposition Park von Los Angeles seine Türen öffnen. Gegründet wurde es vom Philanthropen und Filmemacher George Lucas und seiner Frau Mellody Hobson, Co-CEO und Präsidentin von Ariel Investments. Das Museum zeigt eine Kunstsammlung serienmäßig produzierter Bilder, die die Vielfalt und Komplexität des visuellen Geschichtenerzählens veranschaulichen. In den Galerien werden auch Kunstwerke aus Lucas‘ persönlicher Sammlung mit mehr als 100 000 Werken der bildenden und populären Künste sowie einige „Star Wars“ Exponate zu bewundern sein. Außerdem verfügt das Museum über hochmoderne Kinosäle, zahlreiche Lern- und Erlebnisräume, Grünflächen und Restaurants.