Namibia verzaubert mit spektakulรคren Landschaften, warmherziger Gastfreundschaft und einer einzigartigen Mischung aus Abenteuer und Komfort. Zwischen der Skelettkรผste, der endlosen Namib-Wรผste und den charmanten Stรคdten wie Swakopmund erleben Reisende ein Land voller Kontraste. Exklusive Lodges, nachhaltiger Luxus und Begegnungen mit den Himbas machen diese Reise zu einem unvergesslichen Afrika-Erlebnis.
Auf dem Weg nach Swakopmund
Namibia geht es gut! Das ist der erste Eindruck bei der Ankunft in Windhoek. Die Wirtschaft boomt, dank demokratischer Politik und alle touristischen Einrichtungen funktionieren reibungslos. So auch der Autoverleih von Namibia2Go, der schon am Flughafen zur Abholung bereitsteht. Erstes Ziel โ das Pearls Beach Pods Hotel aus der Gondwana Collection direkt am Meer.
In Swakopmund. Schรถner kann man hier nicht wohnen: Im eigenen Haus mit zwei Stockwerken, modern und stylisch eingerichtet mit allem Pipapo ausgestattet und sogar mit gefรผlltem Kรผhlschrank. Dass direkt am Atlantik logiert wird, merkt man an den tosenden Wellen, dem wรผrzigen Fischgeruch und dem etwas rauen Winden, die auf den Terrassen spรผrbar wehten. Swakopmund ist einer der beliebtesten Bade- und Ferienorte mit deutschem Sรผdwest-Flair. 1892 wรคhrend der deutschen Kolonialzeit gegrรผndet, zeigt er heute noch viele Gebรคude im wilhelminischen Stil mit Jugendstilelementen. Beispiele hierfรผr sind der Bahnhof, der Leuchtturm und das Hohenzollernhaus. Beim Bummel durch das Stadtzentrum sieht man abseits dieser architektonischen Perlen der Kolonialzeit auch modernes in den Villenvierteln, wie Kramersdorf und Vineta, die fรผr die weiรe Mittelschicht errichtet wurden.

Ein eineinhalbstรผndiger Ausflug zur Walvis Bay war nicht nur der imposanten Dรผnenlandschaft geschuldet, sondern auch zwei Golfplรคtzen, die nicht unterschiedlicher sein kรถnnten. Der Walvis Bay Golf Course in der gleichnamigen Stadt ist ein 9-Loch Sandplatz, wo schon seit 1917 Golf gespielt wurde. Mit Gras versehen sind hier nur die 18 Abschlagboxen und die neun Grรผns. Dazwischen befindet sich allein gehรคrteter Sand, der dennoch die Bezeichnung Fairway trรคgt. Der Rรถssmund GC, der nahe der Walfisch Bucht liegt, ist dagegen ein gepflegter 18-Loch Platz, wo sich die Springbรถcke mit den Spielern matchen. Das kann man gut vom architektonisch schรถn konstruierten Clubhaus am Hรผgel beobachten. Zurรผck in Swakopmund ednet der Tag bei schรถnstem Sunset am Pier und einem โlekkerenโ Fisch im Restaurant โthe Tugโ, das als ehemaliger Fischkutter nun zu einem der besten Restaurants hier mutierte.
Im Land, das Gott im Zorn erschuf
So nannte der Volksstamm โSanโ ursprรผnglich die Skelettkรผste, die sich 250 Kilometer lang entlang der Atlantikkรผste erstreckt und auch ein Teil der Namib-Wรผste ist. Fรผr den Betrachter wirkt die Kรผste etwas leer und ein wenig unheimlich. Viele Schiffe haben an der Kรผste Schiffbruch erlitten und die Strรคnde sind von Wracks รผbersรคt – das Ergebnis der tรผckischen Bedingungen, die durch starke Winde, mรคchtige Strรถmungen und dichten Nebel verursacht werden. Die Fahrt von Swakopmund in den Nationalpark dauert etwa eineinhalb Stunden. Im Museum kann man diverse Fundstรผcke aus geborgenen Schiffswracks, Skelette von Walen und anderem Meeres Getier sowie allerlei Edelgestein besichtigen. Auf der Fahrt zur Kรผste riecht man schon die riesigen Kolonien von Kap-Pelzrobben – bis zu 100.000 Tiere, die hier leben. Verwunderlich, dass es trotz der kargen Bedingungen hier auch ein Tierleben gibt- darunter Wรผstenlรถwen, Schabrackenschakale, Hyรคnen, Nashรถrner, Zebras und Giraffen. Auch das Wetter scheint sich hier mit dem rauen Meer zu verbinden, es kann bisweilen kalt und stรผrmisch werden.

Mit Wilderness Air ins Damara Land
Bequemer gehtโs nicht: Vom Windhoek Flughafen, wo es eine eigene โWilderness-Loungeโ gibt, fliegt eine junge Pilotin Gรคste zum Doro Nawas Airstrip, von wo es mit dem Safari-Auto weitergeht. Das Wilderness Damara Land Camp liegt wirklich โin the middle of nowhereโ mit kargen Ebenen und Tรคlern sowie einer atemberaubenden ocker-violetten Bergkulisse. Das Huab River Valley macht das Camp auรerdem zu einem guten Ausgangspunkt fรผr Pirschfahrten. Neben dem Hauptzelt mit Lounge, Restaurant und Pool befinden sich bunt verstreut noch 10 weitere Zelte, teils auf Hรผgeln, teils zwischen den Bergen. Alle mit Wohn-und Schlafraum, Bad und Terrasse ausgestattet. Das groรe Thema hier ist der Rhino-Drive mit Pirschfahrt in ein felsiges Gebiet, wo man trotzdem auf kleine Dรถrfer trifft, die sich selbst versorgen kรถnnen. Neben Nashรถrnern gibt es Elefanten, die sich morgens an der Wasserstelle treffen. Ein besonderes Erlebnis ist das feine Abendessen im Boma bei Kerzenschein, weiร gedeckten Tischen und kรถstlichem Essen mit Weinbegleitung.

Die Ruinen von Twyfelfontein
Nach fast zweistรผndiger Fahrt erwartet Reisende eine Weltkulturerbestรคtte im Bergland der Damaras. Sie nannten das Tal โspringende Quelleโ, die aber fรผr die Siedler, die dort im Jahr 1947 ankamen, nicht ertragreich war. Heute ist Twyfelfontein vor allem berรผhmt wegen der vielen รผber 4.000 Jahre alten Felszeichnungen und Felsgravuren der San (Buschleute), von denen รผber 2.500 gezรคhlt wurden. Man sieht sie bei einer Wanderung mit einem Guide zwischen Felsen und Ruinen. Besonders die Jagdszenen und Zeichnungen von Elefanten, Rhinos, Giraffen, Pinguinen und sogar Flamingos sind hier dargestellt. Das Tal wurde 1952 zum nationalen Denkmal erklรคrt und die UNESCO setzte die Felsgravuren 2007 auf die Liste des Weltkulturerbes. Nach diesem beeindruckenden Erlebnis folgt gleich das nรคchste: Ein Damara Dorf, das sich โDamara Living Museumโ nennt, wo tanzenden Locals singend die Gรคste empfangen. Ihre Sprache ist mit Klicklauten gespickt, sie tragen Lederhรคute von Ziegen und selbstgemachten Schmuck um den Hals. Aus ihren Gรคrten kommen bestimmte Heilkrรคuter, die sie dem interessierten Publikum erklรคren und auch zum Kauf anbieten. Im eigens dafรผr eingerichteten Shop gibt es dazu noch Handgefertigtes โ von Schmuck bis zu diverser Kleinkunst.

รber die Berge der Namib Wรผste zum Serra Cafema Camp
Der Flug mit Wilderness Air zum nรคchsten Airstrip (eine Landebahn fรผr Cessnas mitten in der Wรผste) gibt einen ersten Eindruck von den gewaltigen Dรผnen der Namib Wรผste. Es folgt dann noch รผber eine Stunde Fahrt รผber seltsam geformte Sanddรผnen, felsige Bergrรผcken und einsames Niemandsland, das zu den abgelegensten im sรผdlichen Afrika zรคhlt. Serra Cafema liegt nรคmlich ganz im Nordwesten Namibias an der Grenze zu Angola, zwischen der Namib-Wรผste und dem Kuene Fluss. Das muss nicht zwangslรคufig รถde sein, denn die acht Super-Zelte liegen direkt am Fluss, wo sich auch abends die Tiere einfinden, die man von seiner erhรถhten Terrasse aus beobachten kann. Das Camp ist eines der schรถnsten von Wilderness, weil es mit viel Kunst an den Wรคnden, authentischer Einrichtung und groรzรผgigem Wohnbereich punkten konnte. Dazu kommen die fantastischen Erlebnisse, wie die Bootsfahrt auf dem Kuene Fluss mit Rast in Angola, die Quad-Tour durch die Wรผste und der Ausflug in die Berge der Namib-Wรผste mit Sundowner-Picknick. DIe Farben changieren von gelb zu orange, von dunkelrot bis violett. Exakt genau wie die abstrakt schรถnen Fotos in den Bรผchern รผber Namibia.

Der Aufenthalt in Serra Cafema birgt ein weiteres Highlight – ein Besuch bei den Himbas. Neben den Ovambos, Kavangos und den San gehรถren sie zum letzten halbnomadischen Volk in Namibia und leben im Kaokoveld in den Bergregionen des Kunene-Flusses. Mit ihren kleinen Rinderherden ziehen sie zwischen Weide- und wasserreichen Gebieten hin und her. Die Mรคnner gehen auรerdem auf die Jagd, wรคhrend sich die Frauen um die Kinder und Felder in ihren temporรคren Dรถrfern kรผmmern. Guide Tinga, selbst ein Himba, zeigt Besuchern gern ein Dorf, in dem Frauen, Mรคdchen und Kinder vor ihren Lehmhรผtten warten. Ihr Haar und ihre Haut ist mit einer Paste aus rotem Ocker und Butter eingerieben, genannt Otijze, die Feuchtigkeit spendet und auch als Insektenschutz wirkt. Szenen, die wie aus der Zeit gefallen wirken – besonders die Mรคdchen, die 25 Kilogramm schwere Wasserbehรคlter auf dem Kopf balancierend รผber die Berge ins Dorf bringen. Bis heute halten die Himbas konsequent an ihrer traditionellen Lebensform fest. Im Zentrum ihres Glaubens steht die Verehrung ihrer Ahnen, die als Mittler zwischen Himmel und Erde dienen.

Der Airstrip als weiรes Band in der Wรผste
Zum dritten Wilderness Camp, dem Hoanib Skeleton Coast Camp gelangt man wieder mit der Wilderness Cessna. Von oben sieht man die extremen Dรผnenformationen, Berge in allen Farbschattierungen, kleine verstreute Dรถrfer und natรผrlich schon das Ziel. Die Fahrt zum Hoanib Skeleton Coast Camp dauerte dann gerade einmal eine halbe Stunde. Es ist das modernste Wilderness Camp, mit acht Segeltuch รผberspannten Zelten, groรer Terrasse davor und ebenso groรzรผgigem Innenbereich. Eine unfassbare Ruhe umgibt dieses Camp, denn man befindet sich hier in einer abgelegenen Gegend des Kaokovelds, in der Nรคhe der Skeleton Coast und in der wahren Namib-Wรผste.
Trotz karger Wรผste beherbergt diese raue Umgebung mit ihren trockenen Flussbetten eine reiche Vielfalt an Wildtieren, darunter wรผstenangepasste Lรถwen, Elefanten, Giraffen und Oryx. Dementsprechend finden auch die Pirschfahrten entlang des trockenen Hoanib Rivers statt und wenn man Glรผck hat, sieht man abends die Elefanten Herden, Antilopen und sogar Lรถwen, die satt und mรผde unter einem Baum liegen. Mit einem Gin Tonic als Sundowner und vielen lustigen Episoden aus dem Leben eines Guides endet meist der Abend oder aber danach vor dem offenen Feuerplatz im Camp. Es gibt eine offene Lounge mit Bibliothek, einen kleinen โWeinkellerโ mit ausgesuchten sรผdafrikanischen Weinen, ein Restaurant mit authentischer Kรผche in Zusammenarbeit mit den Farmern und einen etwas abseits gelegene Pool, der zur Erfrischung dient.

โHome away from homeโ – die Gmundner Lodge
Zurรผck in Windhoek empfiehlt sich noch ein Abstecher zur Gmundner Lodge der รถsterreichischen Familie Friesacher. Sie ist seit zwei Jahren hier das Nonplusultra fรผr anspruchsvolle Reisende. Eingebettet in eine atemberaubend schรถne Landschaft zwischen der Kalahari-Wรผste im Osten und dem Khomas-Gebirgsplateau im Westen, ist das Wohnen hier mit keiner der bisherigen Lodges vergleichbar. Schlieรlich handelt es sich hier um ein Relais & Chateau Anwesen mit 12 ganz unterschiedlichen, eleganten Villen, die in grรถรerem Abstand zueinander mit Blick auf die grรผne Landschaft liegen. Ein wenig erinnert das Innere an lรคngst vergangene Safari-Zeiten mit Vintage-Mobiliar in Leder und Mahagoni, Himmelbetten und gekonnt inszenierte antike Safari-Raritรคten, Teleskope und Fernglรคser.
Besonders abends genieรt man den Blick von der ausladenden Terrasse in einen unvorstellbar tiefen Onyxhimmel, der รผbersรคt ist mit Sternen. Das Haupthaus mit Restaurant, gut gefรผllter Bar, Bibliothek und Wohnraum, erreicht man fuรlรคufig in ein paar Minuten. Von hier geht der Blick auf eine groรe Terrasse mit Sonnenliegen, Infinity-Pool und einem kleinen Boma. โFarm-to-tableโ โ vom Gemรผsebeet auf den Tisch, ist hier die Devise und davon kann man sich auch selbst รผberzeugen: Vom Gemรผsegarten mit Blumenbeeten, Schaf-und Ziegenstall bis zur Metzgerei und Milchstation ist hier alles vorhanden. Ja, sogar Kรผhe und Pferde gibt es zu sehen und einen riesigen Mitarbeiterbereich mit Kindergarten, Schule und Spielplatz. Denn Markus Friesacher engagiert sich auch fรผr die Einwohner vor Ort. โWenn man einem ganzen Dorf eine Perspektive gibt, dann ist es schon ein sehr gutes Gefรผhlโ, meint der Unternehmer. Dafรผr hat er ein groรartiges Hilfsprojekt fรผr die โSanโ gestartet: In Kooperation mit der Gmundner Keramik in รsterreich werden Entwรผrfe von ihnen auf Papier, Tellern und Figuren gemalt, die dann in der Manufaktur in รsterreich gebrannt werden.

โAll Embracingโ Konzept auf 6.000 Hektar
Ein Rundum-Sorglos-Programm ist ein weiteres Phรคnomen dieser Lodge: Pirschfahrten auf dem 6.000 Hektar groรen Areal mit Wildpark und Landeplatz fรผr den hauseigenen Helikopter, Tennis, das Spa, Motorrad- und Quadfahrten sowie Golf auf dem 30 Kilometer entfernten Omaya Golf Club โ einem 18-Lรถcher Course, designt von Golf-Ikone Peter Matkovich. Angelegt zwischen Bรคumen und einem trockengelegten Flussbett verlaufen die Fairways in der typisch namibischen Landschaft ohne groรe Hindernisse und garantieren einen guten Score. Jede Pirschfahrt endet hier รผbrigens mit einer Sundowner Zeremonie am eigenen Aussichtsberg mit fantastischem Blick รผber die sanft bergige Gegend. Wenn sich dann der Himmel glutrot fรคrbt und man in einen der bequemen Stรผhle versinkt, genieรt man nicht nur den schon legendรคren Gin Tonic, sondern hier eben auch Champagner Rosรฉ โ man muss sich ja auch mal was gรถnnen kรถnnen!
Anmerkung der Redaktion: Diese Reise wurde unterstรผtzt von Wilderness Destinations.