wir sehen den Eingang zu einem Weihnachtsmarkt in Chicago
Chicago kann als Weihnachtsstadt durchaus mit New York City mithalten. ©Eric James Walsh Photography

Chicago zur Weihnachtszeit – mindestens so magisch wie New York

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Erstellt von: Lene Rusbült

Wenn es um Städte geht, die in der Weihnachtszeit vor Zauber nur so strahlen, fällt vielen sofort New York ein. Doch Chicago, die Perle des Mittleren Westens, steht dem Big Apple in nichts nach. Mit funkelnden Lichtern, einzigartigen Events und einer unvergleichlichen Atmosphäre zeigt Chicago, dass es eine ebenso großartige Destination für die Festtage ist – wenn nicht sogar besser. Hier sind die Highlights, warum Chicago zur Weihnachtszeit eine Reise wert ist.


Chicago, die drittgrößte Stadt der USA, ist nicht nur für ihre beeindruckende Architektur und ihre Rolle als Wirtschafts- und Kulturzentrum bekannt, sondern auch für ihre bedeutende Geschichte. Gelegen am westlichen Ufer des Michigansees im Bundesstaat Illinois, hat die Stadt etwa 2,7 Millionen Einwohner und ist damit eine der bevölkerungsreichsten Städte der Vereinigten Staaten. Chicago viel zu bieten: Vom weltberühmten Art Institute über den Millennium Park bis hin zu ikonischen Wolkenkratzern wie dem Willis Tower. Seinen wahren Glanz enthüllt Chicago jedoch zur Weihnachtszeit. Wer nämlich gedacht hat, dass New York die Weihnachtshauptstadt ist, wird bei einem Besuch in der „Windy City“ schnell eines besseren belehrt. Wir haben uns persönlich davon überzeugt.

Lichterglanz: Lightscape im Chicago Botanic Garden

Winterwonderland
Über ein Feld von 17 Hektar erstreckt sich das Lightscape im Chicago Botanic Garden. @Chicago Botanic Garden

Eine Lichtershow der anderen Art: Das Lightscape im Chicago Botanic Garden ist ein „Must See“ zur Weihnachtszeit!Die kunstvoll inszenierten Lichterinstallationen, kombiniert mit stimmungsvoller Musik verwandeln die Gärten im November und Dezember in ein funkelndes Winterwunderland. Der Weg führt an blinkenden Riesensternen vorbei, die im Takt zu „Jingle Bells“ aufleuchten, einer atmosphärisch beleuchtete Wasserquelle oder meinem persönlichen Favorit: die Candycane-Lane – ein bunt beleuchteter Weg mit Zuckerstangen-Zaun. Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einer der bedeutendsten winterlichen Attraktionen in der Region entwickelt und bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Schönheit des Botanischen Gartens in einer magischen Atmosphäre zu erleben. Wichtig: Für einen Besuch sollte man etwa ein bis zwei Stunden einplanen – dicke Kleidung ist also ein Muss (wie wir am eigenen Leib erfahren haben). 

Tradition und Kultur: Christmas Around the World im Griffin Museum of Science and Industry 

Weihnachtsbäume über Weihnachtsbäume: Das Science and Industry Museum in Chicago bietet mit seiner Ausstellung Christmas Around the World eine Reise durch die weihnachtlichen Traditionen der Welt. Zur Winterzeit öffnet bereits seit 80 Jahren die weihnachtliche Sonderausstellung ihrer Tore. Über 50 liebevoll dekorierte Bäume, die verschiedene Kulturen und deren Festtagsbräuche repräsentieren, umrahmen den vierstöckigen Grand Tree. Holzbotten am niederländischen Baum, Puppen in traditionellen Gewändern am mexikanischen und am deutschen? Der sah mit klassischen Baumornamenten zugegebenermaßen am schlichtesten von allen aus. Zu jedem Baum gibt es eine kleine Geschichte zur Kultur des Landes, die zum jeweiligen Baumschmuck inspiriert hat (denn natürlich schmücken die Niederländer ihren baum nicht wirklich mit Schuhen). Die Vielfalt der Dekorationen und die Geschichten dahinter machen die Ausstellung zu einem Erlebnis für die ganze Familie und erinnern daran, dass Weihnachten weltweit gefeiert wird – jede Kultur auf ihre ganz eigene Weise. Der Eintritt für die Weihnachtsausstellung ist im Preis des Museums enthalten. 

Weihnachtsbäume
Im Jahre 1942 fand die erste „Christmas Around the World“ Ausstellung statt – damals noch mit einem einzigen Baum. ©Griffin Museum of Science and Industry

Christkindlmarket: Ein Hauch von Europa in der Windy City

Ein Christkindlmarkt mitten in Chicago? Richtig gehört! Zentral auf dem Daley Plaza gelegen befindet sich der Traditionsmarkt, der bereits seit 28 Jahren deutsche Weihnachtskultur in die USA bringt. Neben Klassikern wie gebrannten Mandeln, Glühwein und „German Bratwurst“ (eine Bratwurst im Brötchen mit Sauerkraut und Senf) gibt es hier auch echte Holzkunst aus dem Erzgebirge und filigrane Weihnachtsornamente von Käthe Wohlfahrt – eben alles, was zu einem richtigen deutschen Weihnachtsmarkt dazugehört. Aber nicht erschrecken – die Preise haben es in sich! Wer eine „German Bratwurst“ probieren will, sollte etwa 12 Dollar einplanen, für eine „Bavarian Weißwurst“ mit einer Brezel sogar stolze 20 Dollar. Die Zahlart ist typisch deutsch (und untypisch für die USA): mit Bargeld kommt man hier weiter, als mit Karte. Übrigens: Etwa 60 Prozent der Aussteller sind deutscher Herkunft – bei den Ständen handelt es sich also nicht nur um deutsche Adaptionen. Der Markt findet immer von Ende November bis zum 24. Dezember statt, der Eintritt ist frei. 

elfen
Elfen so weit das Auge reicht: unterm Jahr ist die Elf’d Up als „Stretch“ bekannt. © Lene Rusbült

Kulinarische Höhepunkte: festliche Pop-up-Bars

Darf’s ein bisschen Weihnachtskitsch sein? Dann darf ein Besuch in einer weihnachtlichen Pop-up-Bar nicht fehlen. Aber Vorsicht: nichts für schwache Nerven! Bei der Bar „Elf’d Up“ handelt es sich normalerweise um eine Sportsbar, die vor allem das heimische Baseballteam, die Chicago Cubs, supportet. Zur Weihnachtszeit verwandelt sich die Bar jedoch in ein funkelndes Winterwonderland, thematisch abgestimmt auf den Film „Buddy – Der Weihnachtself“. Wer kein Elfen-Fan ist, geht einfach eine Tür weiter. Das heißt aber nicht, dass es in der „Santa Baby Bar“ weniger festlich zugeht. Rote Glitzergirlanden reihen sich an Kunstschnee, überlebensgroße Nussknacker und einen riesigen Weihnachtsmannschlitten. Wer mutig ist, traut sich einen blinkenden, goldglitzernden Gang hinauf aufs Dach der Bar, um sich in einem funkelnden und blinkenden Weihnachtscabriolet fotografieren zu lassen. 

Die Bean von Chicago
In der „Bean“ spiegeln sich die Wolkenkratzer der Stadt. ©Lene Rusbült

Weihnachtliche Atmosphäre im Millennium Park

Natürlich darf auch ein Besuch im Millennium Park nicht fehlen. Dieser verwandelt sich zur Weihnachtszeit zu einem magischen Ort, der nicht nur uns in festliche Stimmung versetzt hat. Die riesige „Cloud Gate“ – besser bekannt als „The Bean“ – glänzt im Schein der Lichter und spiegelt den funkelnden Weihnachtsbaum wider, der direkt daneben prangt. Schlittschuh-Fans gönnen sich eine Runde auf der Eisbahn neben dem Jay Pritzker Pavillon, andere genießen einfach die Lichter, die von den riesigen Wolkenkratzern auf den Park scheinen. Fast wie in New York – nur schöner!

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