Ja, dass hier im Südwesten von der berühmten Stadt Antalya unser beliebter Nikolaus sein Zuhause hatte, ist nur eine der vielen Überraschungen, die die Reise für mich als Türkeieinsteiger bereithält. Wir landen in Antalya. Die Metropole der Südküste zählt übrigens zu den meistbesuchten Städten der Welt. Für unseren Aufenthalt begeben wir uns in die seit dem 1. April 2024 neue Adults-Only-Anlage Club TUI Magic Life Beldibi. Eine kluge Entscheidung. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Clubanlagen. Aber diese liegt so romantisch zu Füßen des Taurusgebirges und ist mit 190 Zimmern durchaus überschaubar, so dass man sich gleich wohl fühlt. Schnell wird die romantische Bar unmittelbar am Meer für mich der Lieblingsplatz.
Unser Hotel: Ein Adults-Only-Paradies in Antalya
Das Magic Restaurant mit internationaler Küche und großer blumenumrankter Terrasse, das Levante Restaurant mit original türkischer Küche: Ich habe mich gleich in das würzige Adana-Kebab verliebt und genieße dabei das Plätschern des nahen Meeres. Insgesamt sechs Restaurants gibt es im Club, darunter das „Downtown“ für ein leckeres Mittagessen, unmittelbar am Meer gelegen. Weitere Spezialitätenrestaurants sorgen dafür, dass hier niemand kulinarisch zu kurz kommt. Darüber hinaus garantiert das moderate, aber sehr professionelle Unterhaltungsprogramm für viel Abwechslung. Die Aufführungen sind von internationalem Rang: Diverse Künstler aus Brasilien (Tänzer), Argentinien (Dance Captain) und Südafrika (Sängerin) sind ein weiteres Highlight der Clubevents. Beliebt ist auch das große Sportangebot von Stand Up Paddling, Mountain Bike bis zum Bogenschießen.
Entdeckungsreise entlang der lykischen Küste
Doch trotz aller Schönheit sollte man den Club unbedingt verlassen. Wir piken uns zwei wunderschöne Touren heraus: Mit dem Bus geht es die lykische Küste entlang. Sie ist nach dem Volk der Lykier (sie wurden erstmals in Texten des 15. bis 13. Jahrhunderts v. Chr. erwähnt) benannt und reicht bis Fethiye. Zunächst geht es vorbei an Kemer, das Zentrum des 50 Kilometer langen Küstenstreifens südwestlich von Antalya. Dann passieren wir den Ort Kumluca. Die Gegend ist bekannt für ihre Landwirtschaft. Der Blick fällt auf riesige Gewächshäuser. „Zum Teil gibt es drei Ernten pro Jahr“, erzählt uns unser Reiseführer Tuncay Akkaya. Tomaten, Orangen, ja sogar Bananen werden hier geerntet. Die Landwirtschaft ist nach dem Tourismus der Hauptwirtschaftsfaktor.
Beymelek: Gastfreundschaft im Herzen der Türkei
Dann erwartet uns in dem Ort Beymelek ein weiterer Höhepunkt der Tour: Wir sind eingeladen bei dem ehemaligen Bürgermeister Osman Güngör. Er leitete 15 Jahre die Geschicke des Ortes. Sein Anwesen liegt wildromantisch eingebettet in viel Grün und herrlich blühenden Pflanzen – ein kleines Naturparadies. Wir lassen uns seine selbst gezüchteten Tomaten, den Schafskäse und viele andere Leckereien zum türkischen Tee schmecken und freuen uns, dass auch Osmans Ehefrau Aliye kurz vorbeischaut. Die Gastfreundschaft der Türken ist einfach umwerfend. Die herrlich verwunschene Finka des Ex-Bürgermeisters wird auch gern von Wanderern durch das Taurusgebirge als Stopp genutzt. Sie stärken sich dort bei einem ausgiebigen Frühstück.
Eine Bootstour zur Insel Kekova: Antike Ruinen und kristallklares Wasser
Weiter fährt uns der Bus bis nach Andriake. Als Erstes beeindrucken uns die Meeresschildkröten im Wasser. Von dem Hafen bringt uns unser Boot „Kontes“ mit Sonnendeck zur Insel Kekova. Die lang gezogene Insel liegt wie ein Riegel vor einer großen Bucht. Auf der dem Land zugewandten Seite von Kekova gab es im Altertum mehrere Siedlungen. Sie liegen heute teilweise unter Wasser, sind teils gut erhalten und das Highlight auf der Fahrt schlechthin. Zwischendurch ankert das Boot und wir legen einen Badestopp ein und stärken uns dann an der leckeren frischen Dorade. Anschließend passieren wir mit dem Boot den Ort Kaleköy, der auf den Resten der antiken Stadt Simena erbaut ist. Der Ort ist nur mit dem Boot erreichbar. Kleine Pensionen und Restaurants säumen malerisch das Ufer. Noch einige Minuten genießen wir die Bootstour, bevor wir wieder im Hafen von Andriake landen.
Myra: Die antike Stadt und das Erbe des Heiligen Nikolaus
Was wir auf der weiteren Bustour auch von unserem Reiseführer Tuncay Akkaya erfahren: Wie viele Völker in der Region ihre Spuren hinterlassen haben. Der Beginn der Kolonisation begann bereits 800 v. Chr. Es folgten später die Römer. Die heute noch zu besichtigenden Zeugnisse der Antike stammen aber auch von älteren Völkern wie den Lykiern, die in den letzten 500 Jahren v. Chr. ihre kleinen Reiche errichteten. Das antike Myra, das wir anschließend besichtigen, ist eine wichtige lykische Stadt. Von der Stadt ist heute ein antikes Theater, erbaut im 2. Jh. nach Chr., ein Highlight. Fast noch beeindruckender sind aber die lykischen Felsengräber, die dicht an dicht in einen steilen Hang gebaut sind – ein umwerfendes Bild.
Aber die antike Stadt Myra hat noch mehr zu bieten: Sie hat sich auch als Wirkungsstätte des Nikolaus einen Namen gemacht, der ihr berühmtester Einwohner ist. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Basilika des Hl. Nikolaus, die in byzantinischer Zeit errichtet worden war, aber danach mehrfach zerstört wurde. Nikolaus lebte um 300-350 n. Chr. und war zeitweilig Bischof in Myra. Er galt auch als Schutzpatron der Seeleute und zeigte sich Kindern gegenüber sehr großzügig.
Die historische Stadt Antalya: Kaleici und der Hafen
Der nächste Ausflug steht ganz im Zeichen der Stadt Antalya, die im Großraum rund 2,2 Millionen Einwohner umfasst. Antalya hat eine wechselhafte Geschichte. Sie wurde nach antiker Überlieferung im Jahr 159 oder 158 v. Chr. von König Attalos II. von Pergamon gegründet und wurde unter dem Namen Attaleia bekannt. Antalya ist seit der Steinzeit bewohnt und wurde ein wichtiges Handelszentrum für die Römer. Als erstes fällt uns das Wahrzeichen der Stadt auf: die Yivli-Minarett-Moschee, 38 Meter hoch.
Besonders wegen der Altstadt Kaleici gilt Antalya als eine der schönsten Städte der Türkei. Die Altstadt wird noch immer von einer Mauer eingefasst. Der berühmteste Zugang ist das 2000 Jahre alte Hadrianstor, gebaut anlässlich eines Besuchs des gleichnamigen römischen Kaisers um 160 n. Chr. im damaligen Attaleia. Wenn man durch das Tor in das Gassengewirr eintaucht, an die vielen kleinen Läden und Restaurants vorbeischlendert, glaubt man sich in ein anderes Jahrhundert versetzt. Von handgefertigtem Schmuck, wertvollen Teppichen bis zu den berühmten aus schönem Holz gefertigten Kochlöffeln gibt es hier wirklich alles. Stöbern lohnt sich! Wir schlendern durch die Gässchen und merken schnell, dass letztendlich alle Wege hinunter zum Hafen führen. Dort stärken wir uns im Restaurant „Sauvignon“, direkt neben dem antiken Leuchtturm, mit Blick auf die Küste. Die Vorspeisen, unter anderem Meatball Köfte und mit Schafskäse gefüllte Teigtaschen, sind typisch für die türkische Küche. Ebenso wie die diversen Fischgerichte wie der leckere Seebarsch. Süße Köstlichkeiten, von dem berühmten türkischen Eis bis zu erfrischenden Melonen, tischt jedes Restaurant zum Ende des Menüs auf.
Die Düden-Wasserfälle: Ein spektakulärer Abschluss unserer Reise
Reichlich gesättigt von der Fülle der Speisen geht es weiter als Abschluss unseres Ausfluges 10 Kilometer südöstlich von Antalya zu den Düden-Wasserfällen. Der bekanntere untere Düden-Wasserfall Karpuzkaldiran stürzt aus 60 Meter Höhe von den Klippen direkt ins Meer. Ein wirklich spektakulärer Anblick, der einen wunderschönen Abschluss der Reise bildet.