Abendstimmung am Wattenmeer in Büsum. © TMS Büsum

Büsum: Wo Tradition und Moderne verschmelzen

Der Urlaubsort Büsum bietet eine Symbiose aus Natur, Gesundheitstourismus und einer tief verwurzelten maritimen Atmosphäre. Wir waren vor Ort und haben uns umgesehen.

Picture of Erstellt von: Alina Lingg
Erstellt von: Alina Lingg

Feine Sandstrände, Krabbenbrötchen und die saubere, salzhaltige Luft: Urlaub an der Nordsee zählt zu den beliebtesten deutschen Feriengebieten – ob an der niedersächsischen oder an der schleswig-holsteinischen Küste. Einer wachsenden Beliebtheit erfreut sich dabei Büsum. Mit rund 15.000 Gästebetten und jährlich 1,2 Millionen Übernachtungen, zählt der Kurort zu den Größten an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Früher kam vor allem die ältere Generation. Doch in den letzten Jahren machte der Ort durch zahlreiche Neuinvestitionen und Umbauten einen Imagewechsel durch – ohne dabei jedoch den Charme eines kleinen Fischerdorfes zu verlieren. Heute ist Büsum ein moderner Urlaubsort, der für seine gesundheitstouristischen Angebote, seine Strände, den Hafen und das Wattenmeer bekannt ist. Dort eine Auszeit zu nehmen lohnt sich – auch für jüngeres Publikum.

Vom Büsumer Bahnhof aus erreicht man in rund zehn Minuten zu Fuß den Beginn der Fußgängerzone, die einen vorbei an zahlreichen Geschäften, Boutiquen, Restaurants und Cafés auf direktem Weg zum Strand und Hafen führt. In der Innenstadt reihen sich Klinkerbauten aneinander, die gemeinsam mit dem Duft von Fischbrötchen und Meeresluft sowie dem Blick auf Strandkörben am Meer den Beginn des Nordseeurlaubs einläuten.

Der ausgedehnte Strand Büsums wird umrahmt von einem 8,5 Meter hohen Deich. Oben auf dem Deich bietet der 2,5 Kilometer lange Spazier- und Fahrradweg einen malerischen Blick über das Wattenmeer.

UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer bei Ebbe. © TMS Büsum

Barfuß durch das Watt

Während Gäste sowie Einheimische bei Hochwasser und passenden Temperaturen in der Nordsee baden können, kann das Watt und dessen Ökosystem bei Niedrigwasser zu Fuß erkundet werden. Alle sechs Stunden wechseln sich Flut und Ebbe ab. Doch Achtung: Die Flut kommt sehr schnell, das Wasser steigt dann rasant an. Sich alleine allzu weit vom Ufer zu entfernen, kann unter Umständen gefährlich werden. Wer sich länger im Watt aufhalten möchte, sollte das deshalb mit einem zertifizierten Führer machen. „Das Beständige ist bei uns das Unbeständige“, meint auch Johann-Peter Franzen. Er ist seit nunmehr 30 Jahren Watt- und Reiseführer in Büsum. Eine seiner zahlreichen Touren beginnt am Hauptaufgang zum Strand. Franzen erzählt den Teilnehmern von der Region rund um Büsum sowie dem Nationalpark Wattenmeer, einem UNESCO-Weltnaturerbe. Von dort geht es auf dem Spazierweg auf dem Deich weiter bis zur Einstiegsstelle ins Watt. Das „richtige“ Watterlebnis hat man natürlich barfuß, sodass man nicht nur die weite Landschaft sehen und das Salz auf den Lippen schmecken, sondern zusätzlich das Schlick unter den Füßen fühlen kann. Wenn die Temperaturen nicht mitspielen, zieht man Gummistiefel über. Janzen führt die Gruppe über das Watt bis zum Beginn des zurückgezogenen Wassers und anschließend wieder zurück zum Deich. Dabei legt er zahlreiche Stopps ein, um über die Biologie, Geographie, die Gezeiten oder die Entstehung des Watts zu erzählen. Er kennt das Büsumer Watt wie seine Westentasche – die Begeisterung, die er für das Watt und dessen Flora und Fauna hat, ist ansteckend.

Franzen zeigt mit Hilfe seiner Grabegabel, wie hoch das Wasser bei Flut ansteigt. © Alina Lingg

Neben dem Strand stellt der Hafen das Herzstück Büsums dar. Krabbenkutter reihen sich an Ausflugsschiffe und Segelboote, die Atmosphäre ist geprägt von einer Mischung aus maritimer Tradition und moderner Freizeitnutzung. Hier lässt sich das geschäftige Treiben der Fischerboote beobachten und gleichzeitig die Ruhe und Gelassenheit des Wassers genießen. Der Hafen ist ein bedeutsames Zentrum für die regionale Fischerei, wobei frisch gefangener Fisch sowie die bekannten Krabben – eigentlich handelt es sich dabei um Garnelen – direkt von den Kuttern verkauft werden.

Krabbenkutter im Hafen Büsums. © TMS Büsum

An Bord des Kutters

Wer die Krabben nicht nur kaufen, sondern selbst fangen möchte, kann eine Fangfahrt mit einem originalen Krabbenkutter machen. Von Büsum geht es dabei hinaus auf die Nordsee, wo mit einem Krabbennetz im Kleinformat am Meeresgrund gefischt wird. Neben Seesternen, Krebsen und Krabben sind zumeist die unterschiedlichsten Fischarten im Netz, die von der Crew bestimmt und erklärt werden. Während der übrige Fang wieder zurück ins Meer entlassen wird, können die Krabben noch an Bord mit Meerwasser gekocht, gepult und warm verspeist werden.

An Bord des Kutters. © TMS Büsum

In den warmen Monaten ist Büsum zudem ein Paradies für Wassersportarten. Egal ob Windsurfen, Stand Up Paddling, Kitesurfen oder Wingfoilen – hier können Wassersportler ihrer Leidenschaft nachgehen und ihre Fähigkeiten auf dem Wasser verbessern. Wassersport Büsum bietet Interessierten dafür Kurse an, um ihnen den Einstieg in die Sportart zu erleichtern. Erfahrene Wassersportler können sich ihr Equipment hingegen selbst mieten und eigenständig in See stechen. Am Strand kann außerdem Beachvolleyball gespielt werden. Für diejenigen, die von Outdoor-Aktivitäten nicht genug bekommen können, bietet sich zudem die Möglichkeit, von Büsum aus Radtouren zu unternehmen. Ob entlang der Nordseeküste, durch idyllische Wiesen und Wälder oder zu den nahegelegenen Gemeinden – die Auswahl ist vielfältig.

Entspannung und Gaumenfreunden in Büsum

Sorgt das raue Nordseewetter für Sturm und Regen, können Gäste des Aparthotel Bernstein nach einem windverwehten Tag im Wellnessbereichs des Hotels mit Saunalandschaft und Indoor-Pool entspannen. Das Hotel befindet sich nur wenige Schritte vom Deich und der Küste entfernt; dessen geräumige Apartments sind detailverliebt eingerichtet und besitzen ein eigenes Wohnzimmer sowie eine voll ausgestattete Küche und einen Balkon oder eine Terrasse – ideal, um auch bei schlechtem Wetter entspannte Stunden auf dem Zimmer verbringen zu können.

Das Wohnzimmer in einer der Suiten im Aparthotel Bernstein. © Alina Lingg

Ein weiteres, etwas anderes Hotel: die Bretterbude Büsum – ideal für junge Leute aber auch für Paare und Familien. Das moderne, trendige Hotel legt wenig Wert auf „Tamtam oder Chichi“, ist hingegen einfach lässig, gut gelaunt und farbenfroh und dabei nicht weniger komfortabel und schick. Gäste können in ihrer „Butze“ nächtigen, im Restaurant mit den Füßen im Sand lokale Gerichte speisen und im Wellnessbereich entspannen. Ein Highlight: das „Zauberbecken“ vor der Tür – im Sommer ein Außenpool, der sich in den Wintermonaten in eine Skate-Ramp verwandelt.

Das Restaurant „Strandschuppen“ der Bretterbude mit eigenem Sandkasten. © Andrea Flak

Für diejenigen, die im Herzen Büsums sowie in erster Reihe am Meer Urlaub wollen, empfiehlt sich ein Aufenthalt im Lighthouse Hotel & Spa, direkt an der Büsumer Promenade. Zwischen Hafen und Nordseeküste gelegen besticht es von außen mit Hafencharme und ist innen vielfältig, elegant und komfortabel. Zum Hotel gehört das Fine Dining Restaurant Schnüsch, in dem Gäste mit Blick auf die Nordsee speisen können.

Die Cosman Suite mit Meerblick im Lighthouse Hotel & Spa. © Andrea Flak

Ein weiteres kulinarisches Highlight: Kolles Alter Muschelsaal. Familie Kolle führt das Restaurant seit 100 Jahren, nun in vierter Generation. Neben leckerem, regionalem Essen gibt es hier auch etwas für das Auge: Über 100.000 Muscheln und Schnecken schmücken die Wände des Restaurants. „Die Idee dafür ist am Stammtisch entstanden“, erzählt uns die Seniorchefin im norddeutschen Dialekt, die sich zwischen den Gängen an den Tisch setzt. Eine Schnapsidee – die schon kurz darauf in die Tat umgesetzt wurde. Die Muscheln wurden von Fischern und Seefahrern aus allen Weltmeeren mitgebracht und in den Zement der Wände eingelassen. Jede Wand ziert ein anderes Muster.

Eine Wand im Muschelsaal. © Alina Lingg

Ein Mix aus maritimer Tradition und moderner Raffinesse: Büsum bietet sowohl Raum für erholsame Entspannung als auch für Aktivitäten im Freien. Die Symbiose aus Natur, Gesundheitstourismus und einer tief verwurzelten maritimen Atmosphäre macht den Küstenort zu einem beliebten Urlaubsziel für Gäste an der Nordsee – ganz gleich welchen Alters.

Anmerkung der Redaktion: Diese Pressereise wurde unterstützt von Nordseetourismus. Unsere Berichterstattung ist uns in ihrer Unabhängigkeit und Neutralität besonders wichtig. Die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der Autoren spiegeln ihre persönlichen Ansichten wider.

Ähnliche Beiträge

Newsletter abonnieren

Sie möchten keine Artikel und Gewinnspiele mehr verpassen? Kein Problem!